glaubendenken

glaubendenken
undefined
Sep 17, 2020 • 55min

Die Historizität von Jesus und die Zuverlässigkeit der neutestamentlichen Berichte

Die Historizität von Jesus und die Zuverlässigkeit der neutestamentlichen Berichte - Prof. Dr. Dr. Roland Werner Wie wahr ist eigentlich die Geschichte von Jesus? Welche Indizien gibt es dafür, dass das alles nicht nur ein Mythos oder ein Märchen ist? Welche Hinweise können wir finden, die die Zuverlässigkeit der biblischen Texte stützen? Darüber spricht Prof. Dr. Dr. Roland Werner (Marburg) allgemeinverständlich anhand von vier „A“s: 1. Archäologie, 2. Augenzeugen, 3. Authentizität, 4. Auferstehung. Am Ende des Vortrags, gehalten im Dezember 2018 in der „jesus-AG“ in Ludwigsburg, geht er auf Rückfragen aus dem Publikum ein. Angesichts von scheinbar unlösbaren Fragen empfiehlt er eine „Hermeneutik der Demut“, die den Mut hat, manche Fragen bis auf Weiteres offen zu lassen, gerade angesichts des fragmentarischen Charakters unseres Wissens. Er empfiehlt eine offene, lernende Haltung, die Kritik ernst nimmt, aber sich nicht grundlegend hyperkritisch gegenüber der Bibel positioniert, als die beste Voraussetzung, um in der Frage der Historizität von Jesus und der Zuverlässigkeit der neutestamentlichen Berichte weiterzukommen
undefined
Sep 17, 2020 • 39min

Jesus und die Schriftrollen von Qumran - Müssen die Evangelien neu geschrieben werden?

Jesus und die Schriftrollen von Qumran – Müssen die Evangelien neu geschrieben werden? - Dr. Guido Baltes Der aufsehenerregende Fund der Schriftrollen von Qumran am Toten Meer in der Mitte des 20. Jahrhunderts haben Anlass zu vielfältigen Hypothesen und Verschwörungstheorien gegeben. Manche haben vermutet, jetzt endlich geheime, verborgene Fakten über Jesus offenlegen zu können, die die christliche Kirche angeblich über Jahrhunderte unter dem Teppich gehalten habe. Bücher wie „Verschlusssache Jesus“ oder der „Da Vinci Code“ haben diese Vermutungen in die breite Öffentlichkeit getragen. Deshalb geht Dr. Guido Baltes (Marburg) in diesem Vortrag der Frage nach, ob die Historie von Jesus angesichts der Schriften von Qumran neu geschrieben werden muss. Dabei erzählt er die spannende Geschichte der Entdeckung der Schriftfunde und ihrer Veröffentlichung. Als langjähriger Kenner des Heiligen Landes und des früh-jüdischen Schrifttums und insbesondere des Neuen Testaments räumt Guido Baltes mit vielen populären Missverständnissen und mit populären, aber im Kern unwissenschaftlichen Fehlinformationen auf. Die Schriften von Qumran erhellen den zeitgenössischen Kontext, in den Jesus hineingeboren wurde und in dem er wirkte, bieten aber – allein schon weil sie zum allergrößten Teil aus der Zeit vor Jesus stammen – keine Basis für eine Neuschreibung der Geschichte von Jesus. Sie stellen einen wichtigen jüdischen Hintergrundshorizont für das Neue Testament dar, widersprechen ihm aber an keiner einzigen Stelle. Stattdessen stärken sie gerade unser Vertrauen in die Zuverlässigkeit der neutestamentlichen Schriften, gerade weil sie einen klaren, unverstellten Blick auf jüdische religiöse Vorstellungen der damaligen Zeit.
undefined
Sep 17, 2020 • 52min

Evangelisation, Spiritualität und Leitung

Evangelisation, Spiritualität und Leitung – Bischof i.R. Dr. Hans-Jürgen Abromeit Wie kann die Kirche heute wieder belebt werden? Welche Vision brauchen wir, und wie müssen wir leben, um die Kraft des Reiches Gottes neu zu erfahren? Wie hängen Evangelisation, spirituelle Lebensführung und Leitungsverantwortung zusammen? Darüber spricht Bischof i.R. Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald) in seinem Referat beim Runden Tisch für Evangelisation 2018 in Kloster Volkenroda. Eine seiner Kernthesen lautet: „Bei einem spirituellen Menschen ist die Beziehung zu Gott das tragende Element. Sie stellt sich im Gebet und in der Arbeit nur je verschieden dar. Spiritualität trennt Gott und Welt nicht voneinander, sondern stößt in allen weltlichen Bereichen auf Gott als deren tiefsten Grund.“
undefined
Sep 17, 2020 • 57min

Vom biblischen Text zum ethischen Urteil – Prof. Dr. Christoph Raedel

Vom biblischen Text zum ethischen Urteil – Prof. Dr. Christoph Raedel In seinem Vortrag entfaltet der Gießener Systematiker Prof. Dr. Christoph Raedel die verschiedenen Möglichkeiten, zu einem theologisch begründbare ethischen Urteil zu kommen. Dem Ansatz, dass allein das Individuum über ethische Normen, also über Recht und Unrecht entscheidet, steht nach historischer christlicher Auffassung entgegen, dass in der Bibel Gottes Wegweisung und Willen entfaltet wird, und dass darüberhinaus die christliche Kirche eine Interpretationsgemeinschaft bildet. Christoph Raedel weist auf die Bedeutung des theologischen Begründungszusammenhangs, also auf das „Meta-Narrativ“ der Offenbarung des drei-einigen Gottes in Schöpfung, Erlösung und Erneuerung durch den Heiligen Geist hin. Dabei sind Gottes Schöpfung, Gottes Bund sowie Gottes Erlösung und die von ihm verheißene Vollendung in gleicher Weise Grundaxiome nicht nur des Glaubens, sondern auch biblisch begründbarer Ethik. Zur Grundlegung christlicher Ethik seien Gebot und Gnade, Sünde und Vergebung sowie Altes und Neues Testament gerade in ihrer zum Teil dialektischen Spannung festzuhalten und beschreibt insgesamt christliche Ethik als den Weg der Nachfolge Jesu Christi.
undefined
Sep 17, 2020 • 47min

Die unbekannten Evangelien – Warum stehen sie nicht in der Bibel? - Dr. Guido Baltes

Die unbekannten Evangelien – Warum stehen sie nicht in der Bibel? - Dr. Guido Baltes Neben den uns allen bekannten Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes gibt es eine Reihe von anderen so genannten Evangelien: Das Thomasevangelium, das Jakobusevangelium, das Evangelium der Kindheit Jesu, das der Maria Magdalena, das Evangelium des Bartholomäus, das des Philippus und so weiter. Warum sind sie nicht in unserer Bibel enthalten? Sind diese „verborgenen“ - griechisch: „apokryphen“ Evangelien vielleicht bewusst versteckt oder gar auf frühen Bibelausgaben entfernt worden, um die Wahrheit von Jesus unter der Decke zu halten? Dr. Guido Baltes (Marburg) geht als Neutestamentler und Kenner der frühen Christenheit diesen Fragen nach. Dabei kommt er zu wichtigen und für manche vielleicht überraschenden Ergebnissen: Sie sind gar nicht so verborgen, sondern für jedermann einsehbar und auch in deutscher Übersetzung lesbar. Anstatt uns neue, verlässlichere Informationen über Jesus zu geben, stellen sie sich als viel spätere Texte heraus, die ohne historische Verankerung vor allem von der Geistesströmung der Gnosis beeinflusste Spekulationen enthalten. Nicht umsonst lehnten die damaligen Christen diese erst mehrere Generationen nach Jesus neu erscheinenden sogenannten Evangelien als neue Erfindungen ihrer Zeit ab. Gerade durch ihre häufige phantasievolle Ausschmückung – wie z.B. die der Auferstehung im Petrusevangelium – unterstreichen sie die nüchterne Sachlichkeit und historische Verlässlichkeit der vier „kanonischen“ Evangelien. Der Jesus, der in diesen romanhaften Spätschriften erscheint, ist ganz anders als der, der uns im Neuen Testament begegnet. So bieten diese apokryphen Evangelien kein neues, bisher verborgen gehaltenes Wissen über Jesus, sondern spiegeln stattdessen den (gnostischen) Zeitgeist des 2. und 3. Jahrhunderts wieder, der die Jesusgeschichte in ihrem Sinn umdeuten wollten. Und damit sind wir auf einmal mitten in den Diskussionen über Jesus, die in unserer Zeit geführt werden: Ist das historische Bild von Jesus, das die christliche Kirche über 2.000 Jahre geglaubt und verkündet hat, authentisch - oder müssen wir Jesus, seine Worte und Weisungen heute ganz anders verstehen und interpretieren?
undefined
Sep 17, 2020 • 48min

Die historisch-kritische Methode in der Bibelwissenschaft – Prof. Dr. Armin Baum

Die historisch-kritische Methode in der Bibelwissenschaft – Prof. Dr. Armin Baum Über die „historisch-kritische Methode“ wird immer wieder intensiv diskutiert. Doch was genau ist damit eigentlich gemeint? Wie ist diese Methode entstanden? Welche Fragestellungen lassen sich damit bearbeiten? Welche Arbeitsschritte gehören dazu? Was kann sie leisten? Und wo liegen ihre Grenzen und Probleme? Prof. Dr. Armin Baum (Gießen) beschreibt die antiken Wurzeln der exegetischen und der historischen Methode und des schillernden Ausdrucks „Kritik“. Außerdem zeigt er, wie die wissenschaftliche Arbeit an den Bibeltexten im 19. Jahrhundert von einflussreichen Theologen um eine weltanschauliche Wunderkritik erweitert wurde. Aufgrund dieser komplizierten Vorgeschichte kann der Ausdruck „historisch-kritische Methode“ heute je nach Kontext ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Die Frage, ob jemand „die“ historisch-kritische Methode befürwortet, lässt sich nicht mit einem einfachen „ja“ oder „nein“ beantworten. Armin Baum hält sowohl die exegetische wie auch die historische Methode für unverzichtbar, warnt jedoch vor einem methodischen Misstrauen gegenüber den biblischen Texten und vor einer historischen Hyperkritik, weil diese ein wirkliches Verstehen verhindern. Außerdem plädiert er für eine weltanschaulich offene Herangehensweise, die aus Überzeugung darauf verzichtet, die Gottheit Gottes prinzipiell zu begrenzen.
undefined
Sep 17, 2020 • 58min

Sollen wir die Bibel wörtlich nehmen? (Grundfragen der Bibelauslegung, Teil 2/4)

Sollen wir die Bibel wörtlich nehmen? - ”Ich nehme die Bibel nicht wörtlich, sondern ernst - (Grundfragen der Bibelauslegung, Teil 2/4) Was bedeutet das eigentlich? Was wäre das Gegenteil davon ? Was ist der Unterschied zwischen buchstäblich, metaphorisch und wortwörtlich? Dr. Guido Baltes (Marburg) analysiert in seinem Vortrag landläufige Missverständnisse und erläutert die damit verbundenen Fragestellungen unter anderem anhand des Buches „Generation Lobpreis“. Er deckt denkerische Sackgassen von allzu simplen Deutungsversuchen biblischer Texte auf. Dabei referiert er verschiedene Versuche in der Theologiegeschichte, aufgrund von Vorverständnissen und Vorentscheidungen den angeblich „eigentlichen“ Sinn der Bibel festzulegen und somit eine Art „Kanon im Kanon“ festzulegen. Stattdessen zeigt der Neutestamentler Guido Baltes einen Weg, wie gerade das „wörtliche“ Verständnis den Raum für angemessenes Verstehen und Deuten der unterschiedlichen Textgattungen und Sprachfiguren eröffnet. Lebendig und anschaulich und häufig humorvoll zeigt er Fehlwege der Hermeneutik (Auslegungskunde) auf und plädiert für einen vernünftigen, differenzierten und unaufgeregten Umgang mit den Texten der Bibel. Erst durch das vorurteilsfreie Wahrnehmen und echte Ernstnehmen der biblischen Texte, auch derer, die für uns heute auf den ersten Blick unverständlich oder gar anstößig erscheinen, erschließt sich der Sinn dieses grundlegenden Dokuments des christlichen Glaubens. Dieser Vortrag war Teil eines Seminartags am 19.10.2019 in Marburg. Der Vortrag war ebenfalls Teil einer Vortragsreihe zu Grundfragen der Bibelauslegung am 28.10.2023 in der Jesus AG, Ludwigsburg. Er wurde nicht noch einmal neu aufgezeichnet. Die anderen 3 Teile der Vortragsreihe sind unter "Grundfragen der Bibelauslegung" zu finden.

The AI-powered Podcast Player

Save insights by tapping your headphones, chat with episodes, discover the best highlights - and more!
App store bannerPlay store banner
Get the app