

Philipp Lepenies: DEMOKRATIE UNTER BESCHUSS
Robert Misik im Gespräch mit Philipp Lepenies
DEMOKRATIE UNTER BESCHUSS
Vom Werden und Vergehen von Demokratie
Dachte man vor wenigen Jahren noch, alles laufe auf eine allmähliche Ausbreitung von Demokratien hinaus, so kann man heute gar nicht mehr anders, als mit Philipp Lepenies zu konstatieren: „Die Demokratie ist unter Beschuss, und zwar von Außen wie auch von Innen.“ Es gibt einen Vertrauensverlust in die Demokratie, aber auch eine Demokratieverachtung und Staatsverachtung, die Demokratien an den Rand des Kollapses bringt. Die Rhetorik des Antidemokratismus ist aber nicht neu: dass der Parlamentarismus nicht funktioniert, dass Eliten über die Köpfe des Volkes hinweg entscheiden usw.
In seinem neuen Buch nimmt der Ökonom und Politikwissenschaftler eine Tiefenbohrung vor und fragt: Wie gelang in England, den USA oder in Frankreich einst der Systemwechsel zur parlamentarischen Demokratie? Welche Gründe führten ihre Befürworter an? Warum vollzog sich dieser Wandel in unseren Breiten erst relativ spät?
Um diese Fragen zu beantworten, befasst Philipp Lepenies sich mit Wegmarken der Demokratiegeschichte. Aus dem Wissen um das Werden der Demokratie lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die helfen, sich gegen ihr drohendes Vergehen zu stemmen – in einer Zeit, in der sich der Souverän immer häufiger gegen das System entscheidet, das ihm die höchste politische Macht einräumt.
Philipp Lepenies, Ökonom und Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin; seit 2022 Leiter des Forschungszentrums für Nachhaltigkeit am Otto-Suhr-Institut
Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist
In Kooperation mit Literaturschiff – initiative