

Blut und Verleumdung: Die Geschichte der Ritualmordlegende
Mar 27, 2025
Leif Inselmann, Autor und Kulturhistoriker mit einem Fokus auf Archäologie und Pseudoarchäologie, beleuchtet die abgründige Geschichte der Ritualmordlegende. Er erklärt, wie diese antisemitische Verschwörungstheorie seit der Antike über Jahrhunderte hinweg verbreitet wurde. Von den Bacchanalien-Kulten im alten Rom bis zu den verheerenden Folgen in Deutschland wird aufgezeigt, wie historische Mythen und soziale Ängste miteinander verwoben sind. Inselmann diskutiert auch die moderne Relevanz solcher Legenden und ihre Potenziale für Vorurteile in der heutigen Gesellschaft.
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Antikes Ursprungsmotiv
- Die Ritualmordlegende reicht bis in die vorchristliche Antike zurück und war ein verbreiteter Verschwörungs-Topos.
- Antike Quellen schildern Schwüre über Menschenblut und Kannibalismus als Mittel zur Loyalitätsbindung.
Persönliche Reiseanekdote
- Leif erzählt eine persönliche Anekdote aus Goa über eine Familie, die angeblich zu Ehren Verstorbener rituell aß.
- Die Geschichte illustriert, wie kulturelle Rituale von Außenstehenden leicht falsch verstanden werden können.
Bacchanalien Als Vorbild
- Der Bacchanalien-Skandal zeigt, wie öffentliche Angst vor geheimen Kulten in massive Verfolgung münden kann.
- Livius schildert Folter, Geständnisse und Massenhinrichtungen, obwohl seine Darstellung stark literarisch ausgeschmückt ist.