Tag 2: Europa, wir haben ein Problem: Der Bundespräsident wird deutlich, die Expertin auch
Aug 25, 2021
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Alexander Van der Bellen, der österreichische Bundespräsident, spricht über die moralische Verantwortung Europas, Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. Florence Gaub, eine expertin für Militärsoziologie, warnt vor der besorgniserregenden Lage der Frauen in Afghanistan nach der Taliban-Herrschaft. Beide betonen die Dringlichkeit eines gemeinsamen Handelns des Westens und beleuchten die geopolitischen Missverständnisse, die zur aktuellen Krise geführt haben. Ihre Ansichten eröffnen einen eindringlichen Dialog über die Zukunft Europas und die Herausforderungen in Afghanistan.
Alexander Van der Bellen betonte die moralische Verantwortung Europas, insbesondere Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen und deren Lage zu verbessern.
Florence Gaub hob die akuten Gefahren für afghanische Frauen hervor, insbesondere für jene, die zur Demokratie beigetragen haben, und die Dringlichkeit ihrer Evakuierung.
Deep dives
Eröffnung und drängende europäische Themen
Die Eröffnung des 76. Forum Alpbach setzte einen starken Fokus auf europäische Verantwortung angesichts globaler Herausforderungen. Der Präsident Andreas Dreichl hob die Notwendigkeit hervor, dass Europa proaktiv handelt, insbesondere in Bezug auf die Forderungen der jungen Generation, die durch Bewegungen wie Fridays for Future vertreten sind. Er schlug vor, neue Initiativen wie 'Mondays for Entrepreneurship' und 'Tuesdays for Social Balance' zu initiieren, um eine breitere gesellschaftliche Diskussion zu fördern. Dabei wurde auch der Konflikt in Afghanistan als dringendes Thema angesprochen, wobei sowohl der Bundespräsident als auch andere Redner auf die moralische Verpflichtung Europas, den gefährdeten Menschen zu helfen, hinwiesen.
Herausforderungen für Frauen in Afghanistan
Ein zentrales Anliegen der Diskussion war das Schicksal von Frauen in Afghanistan, die in der aktuellen politischen Lage stark gefährdet sind. Die Expertin Florence Gaub machte deutlich, dass insbesondere jene Frauen bedroht sind, die in den letzten zwei Jahrzehnten zur afghanischen Demokratie beigetragen haben, darunter Ärztinnen, Journalistinnen und Anwältinnen. Ihre Einschätzung unterstrich die Dringlichkeit, diesen Frauen zu helfen und sie aus Kabul zu evakuieren, bevor es zu spät ist. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Ängste vor einer Aufnahme von Afghanen, insbesondere junger Männer, unbegründet sind und die Diskussion um die Aufnahme von Frauen und gefährdeten Personen im Vordergrund stehen sollte.
Zukunftsvisionen für Europa
Das Forum thematisierte auch die Notwendigkeit, eine europäische Plattform für Diskussionen über die Zukunft zu schaffen, die nicht nur auf EU-Angelegenheiten beschränkt ist. Die Organisatoren streben an, verschiedene Aspekte wie Demokratie, Technologie, Gesundheit und soziale Inklusion zu behandeln, um den Teilnehmenden ein umfassendes Bild der europäischen Zukunft zu vermitteln. Dabei sollen Ängste in Bezug auf zukünftige Herausforderungen transformiert werden, sodass die Teilnehmenden befähigt werden, aktiv Lösungen zu entwickeln. In diesem Kontext wurde der Wissenschaftler und Zukunftsstratege Thomas Pueyo-Broschard eingeladen, um interdisziplinäre Ansätze zu erörtern und das Publikum zum Denken anzuregen.
Afghanistan als dominierendes Thema bei der Eröffnung
Alexander Van der Bellen will, dass Österreich Flüchtlinge aus Afghanistan aufnimmt. Auch Florence Gaub, Expertin für den arabischen Raum und Sicherheitspolitik sagt, wie wichtig ein gemeinsames Aktivwerden des Westens in punkto Afghanistan wäre.
Florence Gaub ist eine der neuen Vizepräsidentinnen des Forums. Die deutsch-französische Forscherin für Militärsoziologie, Sicherheitspolitik und Kommunikation im arabischen Raum ist eine spannende Person und hat einiges zu Afghanistan zu sagen. Das Forum wurde offiziell eröffnet, Bundespräsident Alexander Van der Bellen fand deutliche Worte zur Afghanistankrise und meinte, die Aufnahme von Flüchtlingen vor Ort sei unerlässlich.
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