#140 - Die Wackelzahnpubertät als Phase vieler Veränderungen und großer Entwicklungsschritte - Wie Kinder durch diese für sie spannende aber schwierige Zeit gut begleitet werden können
Oct 11, 2023
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Kiran Deuretzbacher, Ergotherapeutin und bedürfnisorientierte Familienberaterin mit drei Kindern, teilt ihre Erfahrungen zur Wackelzahnpubertät. Sie spricht über die Notwendigkeit, Kindern in dieser Phase sowohl 'Wurzeln' als auch 'Flügel' zu geben. Kiran beleuchtet die pubertätsähnlichen Verhaltensweisen und wie Eltern diese unterstützen können. Außerdem wird die Bedeutung von Achtsamkeit und emotionaler Begleitung hervorgehoben, um das Selbstbewusstsein und die sozialen Fähigkeiten der Kinder zu fördern.
Die Wackelzahnpubertät erfordert von Eltern Geduld und Empathie, um die emotionalen Bedürfnisse und inneren Kämpfe ihrer Kinder zu unterstützen.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachleuten, wie Ergotherapeuten, verbessert die Entwicklungsschritte von Kindern in dieser wichtigen Phase.
Deep dives
Bedürfnisorientierte Elternschaft
Die Bedeutung der bedürfnisorientierten Elternschaft wird hervorgehoben, indem betont wird, dass erfolgreiche Entwicklungsfortschritte von Kindern oft in enger Zusammenarbeit mit den Eltern stattfinden. Es wird erklärt, dass die Nachhaltigkeit von Interventionen wie Ergotherapie verbessert wird, wenn das soziale Umfeld, insbesondere die Eltern, aktiv einbezogen wird. Die Expertin teilt ihre umfangreiche Erfahrung, dass Eltern häufig Unterstützung in der Regulation ihrer eigenen Emotionen benötigen, etwa wenn Kinder verletzende Äußerungen machen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Konflikte in Familien normal sind und als Teil des Familienlebens akzeptiert werden sollten.
Die Wackelzahnpubertät verstehen
Die Wackelzahnpubertät, auch zwischen fünf und zehn Jahren beschrieben, ist eine spannende Entwicklungsphase, in der Kinder einerseits unabhängig sein wollen, gleichzeitig aber emotionale Nähe zu ihren Eltern benötigen. Diese Phase bringt oft Herausforderungen mit sich, wie zum Beispiel Konflikte zwischen dem Wunsch nach Autonomie und dem Bedürfnis nach Sicherheit. Die Expertin ermutigt Eltern, die emotionale Überforderung ihrer Kinder nicht als Ablehnung zu interpretieren, sondern als Ausdruck ihrer inneren Kämpfe. Die Unterstützung in dieser Phase erfordert Geduld und Empathie, um den Kindern zu helfen, ihre Gefühle besser auszudrücken.
Nähe und Unterstützung im Alltag
Die Herausforderung der Eltern, ihre Kinder ins Bett zu bringen, wird thematisiert, wobei betont wird, dass Kinder auch in dieser Phase der Wackelzahnpubertät noch viel Nähe und Unterstützung benötigen. Es wird klargestellt, dass es ganz normal ist, für jüngere Kinder nicht alleine schlafen zu können, und dass dies unabhängig von ADHS gilt. Bedrängende Erwartungen, dass Kinder ab einem bestimmten Alter alleine schlafen sollten, können Druck auf die Kinder ausüben und ihre emotionalen Bedürfnisse vernachlässigen. Oft wird die Bedeutung von Körperkontakt und gelassener Fürsorge betont, um die Kinder beim Herunterfahren zu unterstützen.
Entwicklungsschübe und soziale Herausforderungen
Die Entwicklung von Kindern in der Wackelzahnpubertät wird durch drei Hauptbereiche charakterisiert: Kognition, Emotionen und körperliche Entwicklung. Kinder beginnen, die Welt umfassender zu verstehen und stellen mehr Fragen, was besonders bei ADHS-Kindern ausgeprägt ist. Gleichzeitig erleben sie intensive emotionale Schwankungen und Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle, die oft in verletzenden Äußerungen gegenüber den Eltern resultieren. Darüber hinaus wird deren Bemühung erinnert, Freundschaften zu schließen, was aufgrund ihrer Andersartigkeit und des Vergleichs mit Gleichaltrigen zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt, die sowohl für die Kinder als auch für die Eltern eine emotionale Belastung darstellen können.
In dieser Episode verrät uns Kiran Deuretzbacher, Ergotherapeutin und bedürfnisorientierte Familienberaterin und Mutter von drei Kindern viel Spannendes über die so genannte Wackelzahnpubertät bzw. Wackelzahnzeit.
Was ihr in dieser Episode erfahrt
Warum Kinder zwischen dem 5. und dem 10. Lebensjahr „Wurzeln“ aber auch „Flügel“ brauchen
Warum Kinder in dieser Phase pubertätsähnliche Verhaltensweisen an den Tag legen