Amanda Knox, bekannt aus einem aufsehenerregenden Mordprozess, spricht über ihre emotionalen Kämpfe während der Haft. Gemeinsam mit Raffaele Sollecito, ihrem ehemaligen Freund, beleuchten sie die belastende Zeit vor und während ihres Prozesses. Don Saulo, ihr Gefängnispriester, erzählt von seiner Rolle als Lichtblick in der Dunkelheit. Die verzerrte Wahrnehmung der Medien und die dramatische Verhandlung beeinflussen Knos Leben entscheidend. Eine fesselnde Diskussion über Menschlichkeit, Glaube und den Kampf gegen Vorurteile.
Don Saulo unterstützt Amanda Knox in ihrer Gefangenschaft und betont, dass Gewissen und Öffentlichkeit entscheidende Richter im Leben sind.
Amanda Knox kämpft mit der Einsamkeit und der Realität des Gefängnislebens, während der Prozess ihre Unschuld immer mehr in Frage stellt.
Deep dives
Die Mission von Don Saulo
Don Saulo, ein katholischer Priester in Perugia, widmet sich der Verbreitung von Frieden und Unterstützung für Bedürftige, einschließlich Gefangener. Er glaubt, dass es drei Richter auf der Welt gibt: das Gewissen, die Öffentlichkeit und Gott, wobei er die ersten beiden als am wichtigsten erachtet. Diese Überzeugung prägt seine Arbeit mit Häftlingen, insbesondere als Amanda Knox ins Gefängnis kommt. Don Saulo bietet den Insassen die Möglichkeit, ihre Sorgen und Ängste mit ihm zu teilen, ohne über ihre Vergehen zu urteilen.
Amanda Knox im Gefängnis
Amanda Knox, die wegen Mordes an ihrer Mitbewohnerin Meredith Kircher verhaftet wurde, kämpft in den ersten Monaten ihrer Haft mit Einsamkeit und der alles verändernden Realität des Gefängnislebens. Sie hält daran fest, dass sie nur für kurze Zeit dort ist, und will nicht, dass sich die Haftanstalt wie ein Zuhause anfühlt, indem sie nur das Nötigste behält. Die Atmosphäre ist trostlos, und sie verbringt viel Zeit in ihrer Zelle, unterbrochen von täglichen Mahlzeiten und dem Schreiben von Briefen. Knox ist fest davon überzeugt, dass sich die Situation bald klären wird, doch die Realität ihrer langen Haftstrafe beginnt, sich langsam auszubreiten.
Der Prozess gegen Amanda Knox
Der Prozess gegen Amanda Knox und Raffaele Sollecito zieht nationale und internationale Aufmerksamkeit auf sich, als sie wegen Mordes an Meredith Kircher angeklagt werden. Staatsanwalt Giuliano Minini präsentiert Theorien, dass die beiden gemeinsam mit einem dritten Mann den Mord verübt haben, auch wenn die Beweise lückenhaft sind. Knox und Sollecito sehen sich einem Gerichtstermin nach dem anderen gegenüber, bei dem ihre Charaktere von Zeugenaussagen als gefühlskalt und unangemessen dargestellt werden, während Minini ein Motiv für den Mord konstruiert, das auf unterschiedlichen Persönlichkeiten basieren soll. Während des Verfahrens wird die Öffentlichkeit immer mehr in die hochgradige emotionale Belastung der Angeklagten einbezogen.
Das Urteil und seine Auswirkungen
Im September 2009 fällt das Urteil gegen Amanda Knox und Raffaele Sollecito, das Knox zu 26 Jahren Haft und Sollecito zu 25 Jahren verurteilt. Das Urteil wird mit gemischten Gefühlen von der Öffentlichkeit aufgenommen, während Knox plötzlich mit der grausamen Realität ihrer Situation konfrontiert wird. Der Schrei ihrer Familie im Gerichtssaal ist der durchdringende Ausdruck des Schmerzes über die Zerstörung ihres Lebens, und kein Moment des Triumphs für die Familie Kircher. Knox verliert den Glauben an die Justiz und erkennt, dass die Wahrheit möglicherweise nicht das entscheidende Element ist, das über ihre Freiheit bestimmt.
Rudy Guede wird im Oktober 2008 schuldig gesprochen, an Meredith Kerchers Tod beteiligt gewesen zu sein. Obwohl die Beweislage gegen sie dünn ist, beginnt im Januar 2009 der Prozess gegen Amanda Knox und Raffaele Sollecito. Gefängnispriester Don Saulo spendet Knox während ihrer Zeit in Untersuchungshaft Kraft und stimmt sie zuversichtlich. Sie ist sicher, dass im Prozess endlich ihre Unschuld erkannt werden wird. Doch nachdem Knox schon in weiten Teilen von Medien und Gesellschaft als »Engel mit den Eisaugen« verteufelt wurde, werden Sollecito und sie im Dezember 2009 auch vor Gericht für schuldig befunden und zu 25 und 26 Jahren Gefängnis verurteilt.