Julia Kastein, Korrespondentin in den USA, informiert über die alarmierende Fentanylkrise, die mehr als 70.000 Todesfälle gefordert hat. Sie thematisiert die Gefahren von Drogenkartellen und die Stigmatisierung der Betroffenen. Mario Starr, Sozialpädagoge und Experte für Täterarbeit bei häuslicher Gewalt, diskutiert die Notwendigkeit, Gewalt bereits im Vorfeld zu adressieren. Beide beleuchten die Herausforderungen der Täterarbeit und den oft übersehenen Fokus auf die Verantwortung gewaltausübender Personen.
Fentanyl ist ein hochgefährliches Opioid, das viele Menschen in den USA unbewusst zu tödlichen Überdosen führt.
Die Täterarbeit in der häuslichen Gewalt zielt darauf ab, das Verhalten von Tätern zu ändern, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.
Deep dives
Fentanyl: Eine wachsende Epidemie in den USA
Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das 50 Mal stärker als Heroin ist und in geringen Mengen, bereits zwei Milligramm, zu tödlichen Überdosen führen kann. Im vergangenen Jahr starben allein in den USA über 70.000 Menschen aufgrund dieser Droge, was sie zur Hauptursache für Todesfälle in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen macht. Viele Konsumenten sind sich oft nicht bewusst, dass sie Fentanyl konsumieren, da es häufig als Schmerzmittel verkauft wird, was zu ungewollten Überdosen führt. Ein besonders tragisches Beispiel ist die Geschichte einer Mutter, deren Tochter versehentlich starb, nachdem sie eine Pille genommen hatte, die sie für ein harmloses Schmerzmittel hielt, jedoch Fentanyl enthielt.
Gesellschaftliche Stigmatisierung und Vernetzung
Die Fentanyl-Krise betrifft nicht nur bestimmte gesellschaftliche Schichten, sondern zieht sich durch alle Ebenen der Gesellschaft, einschließlich Mittelschichtfamilien. Viele Betroffene fühlen sich aufgrund der Stigmatisierung isoliert, was es ihnen erschwert, über ihre Probleme zu sprechen und Unterstützung zu suchen. Einige Betroffene haben versucht, sich Schmerzmittel oder Beruhigungsmittel illegal über das Internet zu besorgen, was das Risiko erhöht, unwissentlich Fentanyl zu konsumieren. Diese gesellschaftlichen Herausforderungen bedeuten, dass dringend mehr Aufklärung und Unterstützung für Betroffene notwendig sind, um das Bewusstsein für die Gefahren und die Prävention zu schärfen.
Fokus auf Täterarbeit gegen häusliche Gewalt
Die Täterarbeit fokussiert sich auf Menschen, die häusliche Gewalt ausüben, und bietet Programme an, um deren Verhalten zu ändern. Diese Arbeit ist wichtig, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, indem den Tätern Methoden zur Gewaltvermeidung und Verantwortungsübernahme vermittelt werden. Teilnehmende Männer lernen, die Auswirkungen ihres Verhaltens zu verstehen und alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Es wird betont, dass die Arbeit mit Tätern essentiell im gesamtgesellschaftlichen Kampf gegen häusliche Gewalt ist, jedoch nach wie vor nicht genügend Aufmerksamkeit und Ressourcen für diese präventive Maßnahme bereitgestellt werden.
Die Droge ist eine der häufigsten Todesursachen in den USA – Tendenz steigend. Gibt's einen Weg raus aus der Krise? Und: beim Schutz vor häuslicher Gewalt will die Täterarbeit schon ansetzen, bevor es überhaupt zur Gewalt kommt. (14:07) Buschert, Fanny
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