Die Diskussion über Julius Evolas antimoderne Philosophie endet nicht mit seiner Ablehnung durch das NS-Regime. Evolas Verständnis von Tradition und seine Kritik an der modernen Welt werden intensiv beleuchtet. Sein radikaler Geschlechterdualismus und das Konzept des 'differenzierten Menschen' stehen ebenfalls im Fokus. Zudem wird die Verbindung zwischen Evolas Ideen und rechtsextremen Bewegungen heute kritisch hinterfragt. Schließlich wird seine Kunst und die politische Relevanz seines Denkens in der heutigen Gesellschaft behandelt.
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Evolas Tradition als Prinzip
Evolas Tradition ist ein metaphysisches Prinzip, keine bloße Rückbesinnung oder Folklore.
Tradition steht für eine uranische, geheime Elite als Gegenmodell zur modernen Welt.
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Moderne als spiritueller Verfall
Evola sieht die Moderne als spirituellen Verfall, der die Macht von Eliten zu egalitären Massen verlagert.
Er lehnt die christliche Religion ab und bevorzugt vorchristliche uranische Prinzipien.
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Radikaler Geschlechterdualismus bei Evola
Evola konzipiert einen radikalen Geschlechterdualismus mit herrschendem männlichem Prinzip und untergeordnetem weiblichem.
Dieses Geschlechterbild ist metaphysisch geprägt und verbindet sich mit seiner Ablehnung moderner femininer Gesellschaften.
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In der zweiten Folge unserer Reihe über Julius Evola vertiefen wir uns in sein philosophisches System und seine spirituelle Weltanschauung. Wir analysieren sein Verständnis der "Tradition" - nicht als bloße Rückbesinnung, sondern als metaphysisches Prinzip und radikale Alternative zur Moderne. Im Mittelpunkt steht Evolas unnachgiebige Kritik der modernen Welt, die er als spirituellen Verfallsprozess betrachtete, sowie sein Konzept der "virilen Spiritualität" und des "differenzierten Menschen". Dabei diskutieren wir kritisch, wie Evolas antidemokratisches und hierarchisches Denken bis heute rechtsextreme Bewegungen weltweit inspiriert und welche Gefahren seine elitäre Weltanschauung für demokratische Gesellschaften birgt.
Sedgwick, Mark (2004): "Against the Modern World: Traditionalism and the Secret Intellectual History of the Twentieth Century." Oxford University Press.
Furlong, Paul (2011): "Social and Political Thought of Julius Evola." Routledge.
Gregor, A. James (2005): "Mussolini's Intellectuals: Fascist Social and Political Thought." Princeton University Press.
Eco, Umberto (1995): "Ur-Fascism." The New York Review of Books, 42(11), 12-15.
Wolff, Uwe (2009): "Auf der Suche nach dem Heiligen Gral: Die Rezeption Julius Evolas im deutschsprachigen Raum." In Handbuch zur völkischen Bewegung 1871-1918, 1302-1315.
Spackman, Barbara (1996): "Fascist Virilities: Rhetoric, Ideology, and Social Fantasy in Italy." University of Minnesota Press.
Weiß, Volker (2017): "Die autoritäre Revolte: Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes." Klett-Cotta.