Unabhängig - ist Trinken unfeministisch? - mit Eva Biringer (Lila Büchersommer)
Sep 5, 2024
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Eva Biringer, eine Autorin, die sich mit feministischem Schreiben beschäftigt, analysiert ihr eigenes Trinkverhalten und die sozialen Normen, die dazu führen. Sie beschreibt, wie der Druck, perfekte Rollen zu erfüllen, Frauen oft in den Alkoholismus treibt. Biringer beleuchtet die Gefahren von Alkoholkonsum, wie das erhöhte Brustkrebsrisiko, und diskutiert Wege, den Druck des Trinkens zu überwinden. Durch bewussten Konsum kann eine neue Klarheit im Leben erlangt werden, was nicht nur Frauen stärkt, sondern auch gesellschaftliche Normen hinterfragt.
Eva Biringer analysiert den Anstieg des Alkoholkonsums unter Frauen im Kontext von gesellschaftlichem Druck und Rollenerwartungen, die zu ungesundem Trinkverhalten beitragen.
Die Autorin betont die gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums für Frauen und zeigt, wie der Verzicht zu mehr Lebensqualität und Resilienz führen kann.
Deep dives
Die Erfahrung des Alkoholkonsums
Der Alkoholkonsum unter Frauen ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen, und es wird festgestellt, dass insbesondere gut ausgebildete und finanziell stabile Frauen im Alter von 30 bis 40 Jahren mehr Alkohol konsumieren als zuvor. Dies steht im Widerspruch zu einem allgemeinen Rückgang des Konsums in der Gesellschaft. Die Autorin Eva Biringer beschreibt, dass dies oftmals mit dem Druck zusammenhängt, den Frauen erleben, da sie in vielen Lebensbereichen hohe Erwartungen erfüllen sollen. Der Zusammenhang zwischen diesen Erwartungen und dem Umgang mit Alkohol wird als eine Möglichkeit interpretiert, mit Stress und dem Gefühl des Nicht-Genügens umzugehen.
Der psychologische Aspekt der Abhängigkeit
Psychische Abhängigkeit von Alkohol kann schleichend entstehen, und es ist oft schwierig, den Anfang dieser Abhängigkeit zu erkennen. Biringer hebt hervor, dass bereits das Bedürfnis entsteht, Alkohol mit Stress abzubauen oder um gesellige Momente zu verleihen, was ein erstes Anzeichen für ein Problem sein kann. Wenn Rituale wie das Ausklingen eines Arbeitstages oder das Feiern mit Freunden untrennbar mit Alkohol verbunden sind, zeigt das, dass sich möglicherweise ein ungesundes Trinkverhalten entwickelt. Es ist wichtig, diese Verknüpfungen zu hinterfragen und zu erkennen, wann der Genuss von Alkohol problematisch wird.
Gesellschaftliche Normen und weibliche Identität
Die soziale Akzeptanz des Trinkens ist ein weiterer Aspekt, der die Konsumgewohnheiten von Frauen beeinflusst. Biringer diskutiert, dass viele Frauen sich unter Druck gesetzt fühlen, bestimmte Trinkrituale zu pflegen, um gesellschaftliche Normen zu entsprechen. Dies wird verstärkt durch die Angst, nicht als gesellschaftsfähig wahrgenommen zu werden, wenn sie keinen Alkohol konsumieren. Diese Dynamik löst eine Art Kampf zwischen dem sozialen Druck und der individuellen Entscheidung aus, was letztlich die Selbstwahrnehmung und Identität von Frauen beeinflusst.
Gesundheitliche Auswirkungen und persönliches Wachstum
Die gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums sind signifikant, insbesondere für Frauen, die ein höheres Risiko für verschiedene Krankheiten, einschließlich Brustkrebs, aufweisen. Biringer beschreibt, wie sie selbst durch den Verzicht auf Alkohol nicht nur körperlich, sondern auch psychisch gesünder geworden ist, was dazu führt, dass sie produktiver und ausgeglichener ist. Ihre persönliche Transformation zeigt, dass sich durch den Verzicht auf Alkohol auch eine Art von Resilienz und Lebensqualität entfalten kann. Diese Worte sollen Frauen ermutigen, bewusster mit ihrem Konsum umzugehen und sich selbst als starke Feministinnen zu sehen.
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Alkoholismus bei Frauen
Autorin Eva Biringer unternimmt in „Unabhängig – Vom Trinken und Loslassen“ eine feministische Analyse ihres eigenen Trinkverhaltens und kommt zu dem Schluss: Das ist echt nicht mehr gut – das ist zu viel! So fängt sie an, Bücher von Frauen zu lesen, die über das Trinken und Alkoholismus schreiben und sie inhaliert alles, was an Statistiken zu dem Thema zu finden ist. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Alkoholkonsum das Brustkrebsrisiko stark erhöht?
Trinken und Geschlechterrollen
Irgendwann wird Eva klar: Dass Frauen so viel trinken – und sie haben, was das angeht, massiv aufgeholt – das hat auch mit dem Patriarchat zu tun! Das kommt mit den vielen Rollenerwartungen, denen sich die vermeintlich emanzipierte, moderne Frau so unterwirft: Perfekte Mutter, perfekte Arbeitsbiene, perfekte Liebhaberin und und und… weil niemand perfekt ist und Druck immer schlecht, ertränken gerade die gut ausgebildeten und gut verdienenden Frauen ihren Stress besonders häufig und besonders oft auf bereits ungesunde Weise in Alkohol.
Befreiung naht
Wie kommen wir da raus? Und was können wir gewinnen, wenn wir das Trinken hinter uns lassen und neue Klarheit unser Leben bestimmt?
Das alles bespricht Katrin in der aktuellen Folge mit Eva.