#267: Klima, Gender und Co: „reine Ablenkung“ - mit Prof. Dr. Michael Meyen
Sep 13, 2024
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Prof. Dr. Michael Meyen ist ein renommierter Kommunikationswissenschaftler und Medienforscher. Im Gespräch beleuchtet er die geringe Rebellion der Jugend während der Pandemie und warnt vor Ablenkungen durch Ideologien. Das Thema seiner Analyse umfasst auch die Veränderungen im Bildungssystem und die psychischen Herausforderungen junger Menschen. Meyen diskutiert, wie Machtstrukturen historische Lehren nutzen, um die Jugend zu beeinflussen, und thematisiert die kulturellen Auswirkungen einer neu konstruierten Linken.
Die Jugend wird durch Ideologien und Spaltungen abgelenkt, wodurch sie sich von echten gesellschaftlichen Herausforderungen entfernt.
Das Bildungssystem fördert eine passive Wissensaufbereitung, die Studierende davon abhält, neugierig zu sein und kritische Debatten zu führen.
Deep dives
Die kritische Haltung der Jugend
In der Corona-Zeit wurde beobachtet, dass insbesondere ältere Menschen kritisch gegenüber den Regierungsmaßnahmen waren und aktiv für ihre Grundrechte eintraten. Im Gegensatz dazu zeigten viele junge Menschen, besonders Studenten, eine eher gehorsame Haltung und hielten sich an die Vorgaben, was Fragen zur Rebellion der Jugend aufwirft. Der Gast des Gesprächs ist überzeugt, dass die Jugend von Ideologien und Spaltungen abgelenkt wird, wodurch sie sich von den tatsächlichen Herausforderungen des Lebens entfernt. Diese Ablenkung führt dazu, dass junge Menschen nicht ihre Stimme erheben, wenn es beispielsweise um grundlegende gesellschaftliche Probleme geht.
Die Rolle des Bildungssystems
Das Bildungssystem hat sich in den letzten Jahrzehnten in Richtung Alternativlosigkeit und Auswendiglernen entwickelt, was kritisch betrachtet wird. Ein Beispiel dafür sind die Multiple-Choice-Prüfungen, die den Studierenden die Idee der aktiven Wissensproduktion nehmen, indem sie sie dazu bringen, nur die vom Dozenten präsentierten Antworten zu reproduzieren. Die Gestaltung des Bildungssystems führt dazu, dass Studenten in einen Verteidigungsmodus verfallen, anstatt neugierig zu sein und neue Ideen zu erforschen. Dies trägt zur Abnahme der Debattenkultur und der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen bei.
Der Einfluss digitaler Medien
Heutige Jugendliche verbringen einen Großteil ihres Tages auf digitalen Plattformen, was ihre sozialen Fähigkeiten und zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst. Während frühere Generationen gelernt haben, mit Nonverbalität und sozialen Gruppen zu interagieren, bringt die Online-Kommunikation eine andere Form des Umgangs mit sich, die oft weniger Verbindlichkeit und Loyalität fördert. Diese Veränderungen spiegeln sich auch im Bildungsbereich wider, wo Noten und Bewertungen wichtiger geworden sind als die Inhalte des Lernens. Der Fokus auf Erfolgsdruck und Bewertungen hindert die Studenten daran, sich auf echte Gespräche und Debatten einzulassen.
Die Generation der Entfremdung
Die jüngeren Generationen leiden zunehmend unter einem Gefühl der Entfremdung und haben oft Schwierigkeiten, sich in der heutigen Arbeitswelt zurechtzufinden. Die Angst vor dem digitalen Pranger und der gesellschaftlichen Ablehnung führt dazu, dass sie ihre Meinungen nicht äußern und sich nicht aktiv in Debatten beteiligen. Dies hat dazu geführt, dass viele junge Menschen sich von traditionellen Zielen und Werten abwenden und eher einer neuen, konformistischen Ideologie folgen. Letztlich ist die soziale Struktur so geprägt, dass sie sich von den realen Problemen der Gesellschaft ablenken lassen, während bedeutende Veränderungen und Herausforderungen ignoriert werden.
Was ist mit der Jugend los? Ob Grundrechte, Impfdruck, Lockdowns oder rein politische Maßnahmen. Es waren und sind die Älteren, die aus Protest auf die Straße gehen, die sich kritisch engagieren. Die Jungen nehmen es vorwiegend hin. Gerade Studenten akzeptieren die Regeln von oben und hinterfragen nicht. Kommunikationswissenschaftler und Medienforscher Prof. Dr. Michael Meyen - Buch „Der dressierte Nachwuchs“ - ist überzeugt: Die Jugend wird mit Ideologie und Spaltung beschäftigt und von den wahren Problemen abgelenkt. Zum Beispiel der Eigentumsfrage. Und das werde bereits seit den 1960er Jahren vorbereitet…
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