Tom-Oliver Regenauer ist Journalist und Autor, der sich kritisch mit den aktuellen politischen Strömungen auseinandersetzt. Er analysiert den Einfluss von Palantir auf die Pressefreiheit und beleuchtet bürokratische Hindernisse für europäische Unternehmen im Vergleich zu den USA. Das Gespräch thematisiert die dunkle Aufklärung und die postmoderne Monarchie unter Figuren wie Trump und Thiel sowie das Konzept der Machtkonzentration durch GovCorp. Regenauer wirft zudem einen kritischen Blick auf Technokratie und die Herausforderungen für Freiheit und Unabhängigkeit.
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Europas Unternehmerische Bremse
Europa verliert im Vergleich zu den USA an Flexibilität durch Bürokratie, Steuern und Datenschutzauflagen.
Das hemmt Gründer, steigert Kosten und macht den Kontinent für Unternehmer weniger attraktiv.
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Staatliche Wurzeln Der Tech-Giganten
US-Tech-Konzerne profitierten massiv von staatlicher Finanzierung durch Militär und Geheimdienste.
Daraus entstand eine enge Verflechtung zwischen Staat und Tech-Industrie, die politischen Einfluss ermöglicht.
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Zentralisierung Von Datenmacht
Palantir und Kooperationen mit Musk/Oracle zielen auf zentrale Kontrolle großer Datenpools ab.
Diese Projekte bündeln biometrische und Finanzdaten für Überwachung und KI-Anwendungen.
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Palantir, der von Peter Thiel gegründete Spionagekonzern – Slogan: Die Software ist das Waffensystem – gewinnt in Washington massiv an Einfluss. Auch US-Medien erkennen, dass »Donald Trump Peter Thiels erfolgreichstes Investment« ist. Kein Wunder, hat Thiel mit seinem Protegé JD Vance doch einen direkten Draht ins Oval Office. Während die Freude über Trumps Wahlsieg vor Ort dem blanken Entsetzen weicht, scheint es geboten, zu untersuchen, welcher Philosophie das, im negativen Sinne, abolitionistische und weitverzweigte »Thiel-Verse« eigentlich folgt.
Ein Standpunkt von Tom-Oliver Regenauer.
Europäischer Tunnelblick
In unseren Breiten sprach man schon seit jeher gerne davon, dass »Amerika den Europäern immer voraus« ist. Dass »der alte Kontinent« stets zehn Jahre im Hintertreffen ist. In der Finanzbranche attestierte man auch gerne mal einen Rückstand von »20 Jahren«. Bemängelt wurde im Rahmen solcher Analysen zumeist die mangelnde Innovationskraft europäischer Unternehmen, die gemäß einschlägiger Experten vor allem auf die Regulierungswut der hiesigen Bürokratie zurückzuführen ist. Langwierige Genehmigungsprozesse, kompliziertes Steuerrecht, zu kleine Kapitalmärkte und komplexe Datenschutzanforderungen schrecken Gründer und Investoren ab. »Bürokraten regulieren Europa zu Tode«, bringt es der Ökonom und Unternehmer Dirk Specht am 29. November 2024 auf den Punkt. Aus Sicht des Entrepreneurs eine durchaus nachvollziehbare Einordnung.
Denn selbst wenn die Hürden der Unternehmensgründung einmal überwunden sind, machen Bürokratiekosten selbst in kleinen Firmen knapp drei Prozent vom Umsatz aus. Im industriellen Mittelstand übersteigen sie nicht selten die jährliche Bruttoumsatzrendite von durchschnittlich fünfeinhalb Prozent. Von den arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen – siehe Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – gar nicht erst anzufangen. In puncto Flexibilität ist Europa für Unternehmer also tatsächlich nur bedingt attraktiv.