Interview Zehn Jahre Pariser Klimaabkommen: Was ist davon übrig?
Dec 12, 2025
Charlotte Unger ist Wissenschaftlerin am Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam und Expertin für Klimapolitik. Sie erklärt, wie das 1,5-Grad-Ziel wissenschaftlich gemessen wird und warum jede noch so kleine Temperaturerhöhung bedeutend ist. Unger hebt die Rolle des Pariser Abkommens als globalen Meilenstein hervor und erläutert die flexiblen nationalen Beiträge sowie politische Kompromisse. Sie diskutiert auch die Herausforderungen der aktuellen Verhandlungen, darunter schwammige Formulierungen und das Problem der freiwilligen Beiträge.
AI Snips
Chapters
Transcript
Episode notes
1,5‑Grad‑Status und Zeitrahmen
- Seit Juli 2023 lagen monatliche Erwärmungswerte bei etwa 1,5 Grad oder etwas darüber, doch der 20–30‑Jahres‑Mittelwert hat die Marke noch nicht überschritten.
- Der Weltklimarat erwartet das Erreichen der 1,5‑Grad‑Marke voraussichtlich Anfang der 2030er Jahre.
Jedes Zehntel Grad Zählt
- Jede Vermeidung von Erwärmung zählt; jedes Zehntel Grad macht einen Unterschied.
- Charlotte Unger betont, dass 1,5 Grad kein plötzlicher Kippunkt, sondern eine graduelle Grenze mit steigenden Risiken ist.
Pariser Abkommen: Breite Zustimmung, schwache Ambition
- Das Pariser Abkommen ist ein Meilenstein, weil fast alle Länder erstmals Beiträge self‑determined eingereicht haben.
- Diese freiwillige Struktur ermöglichte breite Zustimmung, schwächte aber gleichzeitig die Ambition einzelner Staaten.