Die Problematik von Freisprüchen bei sexuellem Missbrauch

Ein 17-Jähriger wurde vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen, da laut Gericht keine Gewalt vorlag, obwohl ihm vorgeworfen wurde, eine zwölfjährige Schülerin sexuell missbraucht zu haben. Dieser Freispruch wirft Fragen zur rechtlichen Definition und Strafbarkeit sexueller Übergriffe in Österreich auf, insbesondere die Diskrepanz zwischen verschiedenen Delikten wie Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch. Die Expertin für Opferschutz, Sonja Aziz, betont, dass Freisprüche in solchen Fällen langfristig das Vertrauen in das Justizsystem untergraben könnten, da viele Opfer zögern, sich an die Behörden zu wenden. Sie weist darauf hin, dass die hohe Einstellungsquote von Verfahren in Österreich bereits ein Problem darstellt und die Bereitschaft zur Anzeige weiter sinken könnte, wenn solche Urteile die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen.