

Tareq Sydiq: DIE NEUE PROTESTKULTUR
Robert Misik im Gespräch mit Tareq Sydiq:
DIE NEUE PROTESTKULTUR
„Leute lasst das Glotzen sein, auf die Straße, reiht Euch ein“, lautet eine alte Protestler-Parole. Der Politikwissenschaftler Tareq Sydiq beleuchtet die neue Protestkultur
Wenn in Österreich eine FPÖ-geführte Regierung gebildet wird, sind dann große Proteste zu erwarten? Von den Aufmärschen der Corona-Demonstranten bis zu den Klebeaktionen der „Letzten Generation“ hat Österreich schon in den vergangenen Jahren viele Protestformen erleb. Wirken sie auf die Bewegten, etwa als Mutgeber? Wann haben sie eine Wirksamkeit und können ihre Ziele erreichen?
Proteste haben in der Geschichte schon viele Steine ins Rollen gebracht. Proteste sind eine Ressource der Demokratie, als Versammlungs- und Pressefreiheit garantiert, durch den Rechtsstaat geschützt. Dort, wo Demokratie nicht mehr funktioniert oder erst erkämpft werden muss, sind Proteste eines der Mittel zum demokratischen Zweck.
Die Zunahme und Vielfalt an Formen des Protests in Europa und weltweit zeigt, dass Demokratie immer wieder neu verteidigt und erkämpft werden muss: von Frauen, die ihre Kopftücher verbrennen, über Bauern, die mit Traktoren Straßen blockieren, oder von Klimaaktivist:innen, die sich am Boden festkleben, bis hin zu Social-Media-Posts unter Hashtags wie GegenRechts, MeToo oder MutZurWahrheit.
Der Protestforscher Tareq Sydiq beleuchtet in seinem Buch die neue Protestkultur anhand zahlreicher Beispiele und zeigt, wie sie die Politik und Gesellschaft beeinflussen.
Moderation:
Robert Misik, Autor und Journalist
Dr. Tareq Sydiq, geboren 1992, ist Protestforscher am Zentrum für Konfliktforschung in Marburg. Der promovierte Politikwissenschaftler beschäftigt sich mit Protestbewegungen weltweit und forschte hierzu in Iran, Japan, Pakistan und England.