Begehbare Affen Folge 17: Woher kommt die Unterwerfung?
Jun 22, 2024
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Die Themen reichen von der Institutionalisierung von Macht und dem Wesen der Unterwerfung bis zur Analyse von Tierhierarchien. Es wird beleuchtet, wie übermäßiger Individualismus zu sozialer Isolation führt und Angst das Verhalten von Gruppen beeinflusst. Biblische Grundlagen der Unterwerfung sowie die Spannung zwischen Herrschaft und Selbstbestimmung werden diskutiert. Zudem wird die Beziehung zwischen den Hirnhälften und deren Einfluss auf unser Verständnis von Wahrheit thematisiert. Eine spannende Reflexion über Macht und Verantwortung.
Die dogmatische Ideologie der Unterwerfung führt zu Selbstentfremdung, indem Menschen verlernten, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen.
Hierarchische Strukturen in menschlichen Gesellschaften sind nicht natürlich, sondern eine Fehlinterpretation der sozialen Dynamiken in der Tierwelt.
Die Rückkehr zur Selbstverantwortung ist entscheidend, um gesundes, gleichwertiges Zusammenleben in Gemeinschaften zu fördern und chronische Angst zu überwinden.
Deep dives
Die Ideologie der Unterwerfung
In der westlichen Gesellschaft wird eine dogmatische Ideologie der Unterwerfung beobachtet, die zu einer massiven Selbstentfremdung der Menschen führt. Die Diskussion beleuchtet, wie Hierarchien oft als normal betrachtet werden, während sie in der Natur, wie bei Wölfen oder Pferden, durch gleichwertige Rollen ersetzt werden. Diese Ideologie führt dazu, dass Menschen in ständigen Angstzuständen leben und sich unterordnen, was zu einer chronifizieren Unterwerfung innerhalb ihrer Gruppen beiträgt. Die anhaltende Akzeptanz solcher Struktur verhindert ein gesundes, gleichwertiges Zusammenleben und behindert die individuelle Entwicklung und Selbstverwirklichung.
Die Fehlinterpretation der Wolfsforschung
Die klassische Hierarchie innerhalb von Wolfsrudeln, die in der älteren Wolfsforschung postuliert wurde, hat sich in der modernen Forschung als nicht zutreffend erwiesen. In der Wildnis zeigen Wölfe keine starren Alpha-Theta-Rollen, sondern arbeiten in Funktionsrollen, die je nach Situation variieren. Diese Erkenntnis wird als Argument gegen die vorherrschenden hierarchischen Strukturen in menschlichen Gesellschaften genutzt. Zudem wird betont, dass die menschliche Wahrnehmung, dass Hierarchie natürlich sei, nicht den tatsächlichen sozialen Dynamiken in der Natur entspricht.
Institutionalisierung von Angst und Unterwerfung
Die kontinuierliche Unterordnung bringt strukturelle Angst mit sich, die institutionalisiert wird und zu dysfunktionalen Gruppendynamiken führt. In Notsituationen kann Unterwerfung kurzfristig sinnvoll sein, jedoch entwickelt sich durch chronisierte Angst eine permanente Struktur der Herrschaft. Diese Dynamik hindert die Individuen daran, in friedlichen Situationen funktional und gleichwürdig miteinander zu agieren. Dadurch wird die Selbstverwirklichung der Gruppenmitglieder blockiert, und es findet eine Abkehr von der Wirklichkeit der ersten Ordnung statt.
Sinnfelder und ihre Abkehr von der Realität
In angstgeprägten Gruppen entstehen Sinnfelder, die sich langsam von der Wirklichkeit entfernen, in der die Mitglieder leben sollten. Diese Sinnfelder basieren auf selbstreferentiellen Narrativen, in denen Informationen und Entscheidungen oft an Experten delegiert werden, die selbst keinen direkten Bezug zur Realität haben. Dieser Prozess führt dazu, dass das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung abnimmt, während die Gruppenmitglieder zunehmend auf externe Autoritäten angewiesen sind. Die wiederum speisen sich aus dieser Angst, wodurch die Gruppen in einer permanenten Illusion gefangen sind.
Die Suche nach individueller Verantwortung
Die Rückkehr zu einer gesunden Wahrnehmung der eigenen Verantwortung ist entscheidend für ein funktionierendes Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Viele Menschen haben im Laufe ihrer sozialen Erziehung gelernt, dass sie keine Verantwortung für sich selbst übernehmen können, wodurch ein Zustand der Unterwerfung gefestigt wordt. Die Bemühungen, im Außen Unterstützung zu suchen, verstärken weiterhin die Abhängigkeit von externen Quellen. Ein individueller Weg zur Rückgewinnung dieses Verantwortungsbewusstseins hilft, die Verbindung zur Wirklichkeit der ersten Ordnung wiederherzustellen und ein gesundes, gleichwertiges Miteinander zu fördern.
Wie kommt es zur Institutionalisierung von Macht? Wie entstehen Eliten? Warum glauben wir, es bräuchte eine "wissende Herrschaft" über uns, die uns führt? Es ist mittlerweile weltumspannend eine unüberschaubare Anzahl dubioser Organisationen mit Machtansprüchen über uns herangewachsen. Uns wird dauernd irgendetwas empfohlen oder befohlen. Wieso versuchen wir stets, unsere eigene Verantwortung loszuwerden, statt in ihr unsere Freiheit zu leben? Wieso unterwerfen wir uns?
Zum Weiterlesen: Heinz von Förster: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners, Carl-Auer-Systeme Verlag, 2006 Edwin A. Abbott: Flatland. Eine phantastische Geschichte über viele Dimensionen. Traugott Bautz, 2012 Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein, Piper, 1985 Ian McGilchrist: The Master and his Emissary. The divided brain and the making of the western world. Yale University Press, 2012
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