BACK&STAGE - FOLGE 20: ANDI KNOLL - DAS FERNSEHEN IST TOT. ES LEBE DAS FERNSEHEN!
Jul 1, 2022
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Andi Knoll, ein bekannter Moderator und Kommentator beim Eurovision Song Contest, diskutiert mit Tommy die Zukunft des Fernsehens. Er glaubt, dass das Medium trotz der Digitalisierung lebendiger ist denn je. Die beiden sprechen über die Herausforderungen bei Live-Formaten und die Rolle von sozialen Medien. Zudem wird die gesellschaftliche Verantwortung des Fernsehens betont, insbesondere in Bezug auf die Sichtbarkeit von LGBTQ+-Themen. Knoll kritisiert das Verschwinden authentischer Talkshows und wünscht sich mehr klare Meinungen im modernen Fernsehen.
Das Fernsehen bleibt trotz der digitalen Konkurrenz relevant, insbesondere durch die Popularität von Live-Events, die unmittelbare Zuschauerbindung schaffen.
Kreativität und innovative Ideen sind entscheidend für die Zukunft des Fernsehens, um stagnierende Programmgestaltung zu überwinden und neue Formate zu entwickeln.
Medien haben die Verantwortung, gesellschaftspolitische Themen anzugehen und eine Plattform für unterrepräsentierte Stimmen zu bieten, um Bewusstsein zu schaffen.
Deep dives
Die Rolle des Fernsehens in der modernen Gesellschaft
Das Fernsehen nimmt nach wie vor eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft ein, obwohl viele behaupten, es sei ein 'totes Metier'. Besonders Live-Events, wie der Song Contest, zeigen die Relevanz des Fernsehens, da sie durch Social Media und Second Screen einen neuen Schub erhalten haben. Die Diskussion über die Zukunft des Fernsehens hebt hervor, dass Inhalte weiterhin gefragt sind, aber kreative und frische Ideen gesucht werden. Angesichts der digitalen Entstehung müssen Fernsehmacher innovativ sein, um das Publikum zu erreichen und zu unterhalten.
Die Bedeutung von Live-Event-Übertragungen
Live-Übertragungen stellen einen der spannendsten Aspekte des Fernsehens dar, da sie eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Publikum und den Events schaffen. Diese Formate sind einzigartig und können im Vergleich zu vorproduzierten Inhalten nicht einfach reproduziert werden. Auch im Hinblick auf das Zuschauerengagement spielen Live-Sendungen eine entscheidende Rolle, da sie es ermöglichen, Zuschauer unmittelbar in die Ereignisse einzubeziehen. Somit wird deutlich, dass das Interesse an Live-Events auch in der Zukunft bestehen bleibt.
Herausforderungen und Möglichkeiten des Fernsehens
Die Diskussion zeigt, dass es im Fernsehen sowohl Herausforderungen als auch Chancen gibt, insbesondere im Hinblick auf Kreativität und Finanzierung. Viele Fernsehmacher sehen sich einem Mangel an Budgets und innovativen Ideen gegenüber, was zu einer stagnierenden Programmgestaltung führt. Trotzdem wird die Möglichkeit betont, neue Formate zu entwickeln, die sowohl unterhaltsam als auch informativ sind. Diese Herausforderungen können als Anstoß dienen, um das Medium weiterzuentwickeln und relevanter für heutige Zuschauer zu werden.
Die Wichtigkeit von Medienbewusstsein
Medien haben die Macht, gesellschaftspolitische Themen zu adressieren und Bewusstsein zu schaffen, was in der Diskussion sehr betont wird. Es wird die Rolle von Personen hervorgehoben, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen und ihren Einfluss nutzen, um positive Veränderungen herbeizuführen. Insbesondere wird erwähnt, wie wichtig es ist, über Themen wie LGBTQ+ Rechte zu sprechen und Unterstützung zu bieten. Durch mediale Präsenz können Stimmen Gehör finden, die sonst möglicherweise in der Gesellschaft unterrepräsentiert bleiben.
Zukunftsperspektiven für das Fernsehen
Die Zukunft des Fernsehens wird als vielschichtig dargestellt, wobei der Bedarf an qualitativen Inhalten und authentischer Berichterstattung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es wird gefordert, dass das Fernsehen sich nicht nur auf Unterhaltung konzentriert, sondern auch einen (politischen) Standpunkt beziehen und zur öffentlichen Diskussion beitragen sollte. Die aktuelle Generation junger Zuschauer zeigt, dass sie andere Erwartungen an Medien hat und auch eine andere Form der Authentizität erwartet. Um relevant zu bleiben, sollte das Fernsehen Mut beweisen und bereit sein, neue Wege zu gehen.
Tommy hat in dieser Folge von „BACK&STAGE“ für Mirjam einen ihrer Lieblingskollegen eingeladen: Mr. Song Contest und Mr. Ö3 Andi Knoll. Erst 50 Jahre alt, aber bereits seit über 30 Jahren im Mediengeschäft!
Als er im Radio begonnen hat, hatte das Fernsehen noch Traumquoten: Am 11. Juni 2022 hat Andi Knoll seinen 50. Geburtstag gefeiert und ist bereits seit 1994 bei Ö3 zu hören. So ist er in bald drei Jahrzehnten zum fixen Bestandteil im Alltag von Millionen Österreicherinnen und Österreichern geworden. Denn noch immer hören rund 2,5 Millionen täglich Ö3 und damit auch Andi Knoll. Die berühmte Radiostimme hat zudem ein Fernsehgesicht und moderiert deshalb seit 20 Jahren auch TV-Shows. Andi kennt die Quotendiskussion von Radio- und Fernsehmachern wie kein anderer und ist deshalb der richtige Mann, um die provokante Fragen zu stellen: Wie tot ist das Fernsehen wirklich?
Für Tommy sind Mirjam & Andi das perfekte TV-Paar, aber viel zu selten gemeinsam zu sehen. Das muss sich ändern. Wie so vieles im Fernsehen. Aber er ist der festen Überzeugung, dass das oft totgesagte Medium mehr lebt denn je. Denn für ihn ist das „Fernsehen" unabhängig vom Sender oder Medium. Nach dem Motto: Alles ist Fernsehen. Egal ob linear oder digital. Ob gesendet oder gestreamt. Mirjam vergleicht das gute, alte Fernsehen gerne mit einem Restaurantbesuch: Man geht rein und bekommt was serviert, muss aber nicht gezielt suchen wie bei Streaming-Plattformen. Wobei natürlich alle drei inzwischen mehr digital unterwegs sind als linear.
Andi Knoll ist selbst der beste Beweis dafür, warum Fernsehen nicht tot sein kann: Seit 1999 ist er beinahe ununterbrochen Österreichs Song Contest-Stimme aus dem OFF und kommentiert das weltgrößte Musikformat, was ihm den inoffiziellen Titel „Mr. Song Contest“ und eine eigene Sendung jeweils vor der großen Show eingebracht hat. Als der ESC 2015 in Wien war, waren Mirjam, Andi & Tommy in unterschiedlichen Rollen mit dabei, aber Andi durfte ihn nicht moderieren. Auch darüber sprechen die drei Song Contest-Fans.
Für die drei Fernsehmacher - ob im Hintergrund oder auf der Bühne - ist jedenfalls klar: Ihr Metier lebt noch… Aber es gibt viel zu tun, auch wenn das Fernsehen sowie das Radio nie verschwinden werden. Denn das wichtigste Medium der letzten 70 Jahre hat viele Stärken, einige Schwächen, aber vor allen Dingen auch viel Macht, z.B. um wie Andi gegen Homophobie einzutreten. All das besprechen Mirjam, Andi & Tommy in dieser Infotainment-Ausgabe von „BACK&STAGE“. Ab 30.06.2022 bei Spotify und Apple Podcasts und überall, wo’s Podcasts gibt.
BACK&STAGE ist der Podcast von Mirjam Weichselbraun und Tommy Schmidle und seit April 2021 regelmäßig on air. STAGE steht eher für Mirjam als Moderatorin, BACK eher für Tommy als Regisseur und Autor. Die beiden kennen und mögen sich seit vielen Jahren, aber sind nicht immer einer Meinung. In jeder Episode laden sie sich gegenseitig einen spannenden Gast ein und gehen gemeinsam einem spezifischen Thema aus diversen Blickwinkeln auf den Grund. So verschieden wie die beiden sind, so unterschiedlich sind auch die Themen und Gäste.