#46 Alexander Skribe - Rechtsanwalt & Legal Tech Entrepreneur
Mar 14, 2024
auto_awesome
Alexander Skribe, ein österreichischer Rechtsanwalt und Legal Tech Experte, beleuchtet die faszinierende Welt der Rechtsautomatisierung. Er erklärt, wie neue Technologien sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Anwälte bieten können. Von der Transformation von Anwaltskanzleien durch digitale Tools bis zur Rolle von Künstlicher Intelligenz im Jurastudium, Skribe liefert spannende Einblicke. Zudem diskutiert er die Dualität der Technolognutzung und betont die Notwendigkeit, traditionelle Methoden mit modernen Ansätzen zu verbinden.
Die Automatisierung im rechtlichen Sektor kann bis zu 80% der Arbeit abdecken, erfordert jedoch Anpassungen an individuelle Anforderungen.
Der Wandel in der Rechtsbranche wird durch neue Technologien und Wettbewerber vorangetrieben, weshalb Kanzleien flexibel bleiben müssen.
Die Ausbildung künftiger Juristen sollte sowohl juristisches als auch technisches Wissen vermitteln, um sie auf digitale Veränderungen vorzubereiten.
Deep dives
Automatisierung im rechtlichen Sektor
Die Automatisierung im rechtlichen Sektor wird als Schlüssel zur Effizienz betrachtet, wobei damit 80% der Arbeit in der Regel bereits abgedeckt sind. Anwälte müssen sich jedoch den Herausforderungen stellen, die bei der Umsetzung automatisierter Prozesse auftreten können, insbesondere hinsichtlich der individuellen Anforderungen und der skizzierten Komplexität. Es wird betont, dass der Einsatz von Technologie in der Rechtsbranche den traditionellen Arbeitsansatz verändern wird, der oft auf repetitiven und zeitaufwendigen Aufgaben basiert. Ein Beispiel ist die Entwicklung von automatisierten Vertragsvorlagen, die auch die Qualität der Arbeit verbessern können.
Der Weg zur Digitalisierung der Kanzleien
Die Digitalisierung von Rechtsarbeiten ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht nur aus technischer Innovation, sondern auch aus der Notwendigkeit einer besseren Arbeitseffizienz resultiert. Als Antworten auf wachsende Fallzahlen und den Bedarf an abgespeckten Arbeitsabläufen wurde der Einsatz von digitalen Akten und automatisierten Tools als kritisch erkannt. Des Weiteren wird betont, dass die Kanzelei nicht statisch bleiben darf, sondern sich flexibel an neue Anforderungen und Technologien anpassen muss. Tätigkeiten, die früher manuell erledigt wurden, werden zunehmend automatisiert, wodurch mehr Zeit für die strategische Beratung und individuelle Mandantenbetreuung bleibt.
Die Rolle des Anwalts in der digitalen Zukunft
Die Rolle des Anwalts wird als zunehmend komplex angesehen, da es nicht nur darum geht, rechtliche Kenntnisse zu besitzen, sondern auch strategisch und unkonventionell zu denken. Anwälte müssen ihren Klienten helfen, ihre Ziele zu erreichen, auch wenn dies manchmal bedeutet, einen Kompromiss einzugehen oder nicht auf ihrem Recht zu bestehen. Ein Beispiel zeigt, dass Klienten oft bereit sind, eine unbillige Forderung zu akzeptieren, solange das Ergebnis in ihrem Interesse liegt. Diese verschiebung der Perspektive erfordert von Anwälten, über den reinen rechtlichen Rahmen hinauszudenken und die langfristigen Auswirkungen ihrer Entscheidungen zu berücksichtigen.
Zukunft der Rechtsberufe und die Notwendigkeit der Anpassung
Der Wandel in der Rechtsbranche ist unvermeidlich, und es wird eine klare Notwendigkeit betont, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Die Diskussion umfasst sowohl die Herausforderungen durch neue Wettbewerber als auch die Chancen, die durch innovative Technologien entstehen können. Es wird hervorgehoben, dass die großen Kanzleien möglicherweise nicht die Quelle für disruptive Veränderungen sein werden, sondern externe Akteure wie Unternehmen und neue Dienstleistungen. Diese Transformation erfordert von den bestehenden Akteuren ein Umdenken, um in einer sich schnell digitalisierenden Welt bestehen zu können.
Bildung und zukünftige Anforderungen für Juristen
Die Ausbildung zukünftiger Juristen muss den Wandel in der Branche widerspiegeln und bezieht sich auf die Notwendigkeit, sowohl juristisches Wissen als auch technologische Fähigkeiten zu erlernen. Es ist entscheidend, dass Studierende die Grundkenntnisse des Rechts in traditionellen Formaten erwerben, gefolgt von der Anpassung an digitale Technologien im späteren Verlauf ihrer Ausbildung. Die Tatsache, dass viele Juristen Schwierigkeiten haben, sich an neue Technologien anzupassen, zeigt, wie wichtig es ist, diese Fähigkeiten in die Ausbildung zu integrieren. Dafür müssen Universitäten ihre Lehrpläne überdenken, um sicherzustellen, dass Absolventen für eine zunehmend digitale Zukunft ausgestattet sind.
In dieser Folge plaudern wir mit dem Rechtsanwalt und Legal Tech Experten Alexander Skribe.
Seine Sicht auf Rechtsanwälte ist differenziert; er versteht sie selbst in großen Strukturen als Gruppe von Individualisten, die von einer größeren Struktur profitieren, ihrer Natur nach jedoch eigenständig handeln.
Er ist überzeugt davon, dass neue Technologien immer unterschiedlich genutzt werden – einige werden sie zum Nachteil der Menschen einsetzen, andere zum Vorteil. Diese Dualität scheint ein grundlegendes Muster im Umgang mit Technologie zu sein.
Bei Wünschen, Gastvorschlägen, Verbesserungsideen sind wir unter info@RechtEasy.at erreichbar.