Die Luca-App wurde ursprünglich entwickelt, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen und die Gastronomie zu revitalisieren. Viele Nutzer luden die App herunter, doch ihre Effektivität ließ zu wünschen übrig. Nun planen die Erfinder, die App als europäisches Zahlungssystem zu etablieren. Hinter den Kulissen gibt es spannende Verbindungen zu politischen Kreisen und sogar zu Oligarchen. Diese Erzählung zeigt, wie hohe Erwartungen sich in Misserfolg wandeln können.
Die Luca-App wurde ursprünglich zur Kontaktverfolgung während der Pandemie entwickelt, erwies sich jedoch als weitgehend ineffektiv und hinterließ Fragen zur Ressourcenverwendung.
Die Entwickler planen eine Transformation der App in ein europäisches Zahlungsmittel, was aufgrund fragwürdiger Investoren Bedenken hinsichtlich der Integrität weckt.
Deep dives
Scheitern der Luca-App
Die Luca-App, die ursprünglich als Lösung zur Kontaktverfolgung während der Pandemie eingeführt wurde, hat sich als weitgehend ineffektiv erwiesen. Trotz der erhobenen Versprechen, die Arbeit der Gesundheitsämter zu erleichtern, konnte die App bei der Pandemiebekämpfung kaum einen Beitrag leisten. Millionen von Nutzern, darunter auch der Host Vincent Schirpke, verwendeten die App, um ein Kontakttagebuch zu führen, jedoch war die tatsächliche Wirksamkeit fraglich. Die rund 21 Millionen Euro, die Steuerzahler in die App investierten, scheinen somit nicht gerechtfertigt, was zu ernsthaften Fragen hinsichtlich der Managemententscheidungen und der tatsächlichen Effizienz führt.
Zukunftspläne und Investitionen
Die Entwickler der Luca-App hegen jetzt den Plan, die App in eine Art europäisches Zahlungsmittel zu transformieren, ähnlich wie Paypal. Diese Ambitionen sind jedoch umstritten, da einige der Investoren als fragwürdig gelten, was die Integrität des Projekts in Frage stellt. Die Verbindung von Steuergeldern und den Zielen der App wirft Bedenken auf, insbesondere im Hinblick auf die Transparenz der finanziellen Mittel und die verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen. Die Kombination aus gescheiterter Pandemieunterstützung und plänen für zukünftige Finanzprojekte wirft ein grelles Licht auf die Ausgangsstrategie und den Nutzen der Luca-App.
Mit der Luca-App wollten die Fantastischen Vier und Smudo dabei helfen, die Corona-Pandemie unter Kontrolle und die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche wieder zum Laufen zu bringen. Viele Millionen Deutsche luden sich die Tracking-App damals herunter. Mit der App, die viele immer noch auf dem Handy haben, wollen die Luca-Erfinder jetzt nochmal richtig Geld machen und eine Art europäisches PayPal schaffen.
In vier Episoden erzählen wir vom fantastischen Erfolg und Misserfolg der Luca-App. »Ausgecheckt – das Luca System« führt ins politische Berlin, in karibische Steueroasen, zu russischen Oligarchen, in endlose Twitterthreads und auf große Bühnen.
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