Ein Whistleblower enthüllt brisante Informationen über die russische Firma Vulkan. Gefährliche Software könnte kritische Infrastrukturen angreifen und Chaos anrichten. Die dramatischen Folgen eines Cyberangriffs auf die ukrainische Stromversorgung werden geschildert. Zudem wird die doppelte Bedrohung Russlands durch militärische und digitale Angriffe diskutiert. Ein anonymes Informantennetzwerk liefert erschreckende Einblicke in Cyberkriminalität, während Verbindungen zu geheimen Hackergruppen aufgedeckt werden.
Russland setzt geheime digitale Technologien ein, um kritische Infrastrukturen anzugreifen und durch unbemerkte Aktionen Chaos zu erzeugen.
Die Cyberangriffe auf die Ukraine zeigen die Verwundbarkeit kritischer Systeme und das globale Potenzial der russischen Bedrohung.
Deep dives
Russlands geheime Kriegstechnologien
Russland entwickelt auf digitaler Ebene geheime Technologien, die darauf abzielen, kritische Infrastrukturen anzugreifen und lahmzulegen. Der ehemalige Programmierer Sergej, der nun in Irland lebt, hat in Russland an Software gearbeitet, die es ermöglicht, über das Internet gefährliche Angriffe durchzuführen – beispielsweise die Kontrolle über Wasserversorgungen oder das Ausschalten von Strom. Diese Technologien sind insbesondere gefährlich, da sie unbemerkt ausgeführt werden können und in der Lage sind, Panik auszulösen, ohne dass Menschen physisch anwesend sind. Das Dokument, das von einem Whistleblower stammen soll, zeigt, wie der Kreml und seine Geheimdienste an digitalen Waffen arbeiten, um Chaos nicht nur in der Ukraine, sondern auch in anderen Ländern zu erzeugen.
Konkrete Beispiele von Cyberangriffen
Ein herausragendes Beispiel für russische Cyberangriffe war der massenhafte Stromausfall in der Ukraine im Jahr 2015, bei dem Hacker die Kontrolle über Umspannwerke übernahmen und mehr als 100 Städte ohne Strom ließen. Diese Attacke stellte den ersten bekannten erfolgreichen Angriff auf ein Stromnetz durch Hacker dar und führte zu einem Schock in der internationalen Gemeinschaft, da es zeigte, wie verwundbar kritische Infrastrukturen sind. Ein weiteres Beispiel ereignete sich 2016 in Kiew, wo Hacker wiederholt Angriffe auf verschiedene Systeme durchführten, einschließlich des Buchungssystems der ukrainischen Eisenbahngesellschaft und des Finanzministeriums, was zu massiven Störungen im öffentlichen Leben führte. Diese Vorfälle verdeutlichen, wie Russland als Akteur im Cyberkrieg agiert und wie ausgeklügelt die Strategien sind, um in die Systeme adverser Nationen einzudringen.
Globale Bedrohung durch russische Hacker
Die Bedrohung durch russische Hacker ist nicht auf die Ukraine beschränkt, sondern betrifft auch andere Länder weltweit, einschließlich Deutschland, wo Sicherheitsbehörden vor möglichen Cyberangriffen warnen. Betrügerische Angebote, wie die gefälschte Anfrage an die Energiefirma E.ON, verdeutlichen die Taktiken, die genutzt werden, um Zugang zu sensiblen Infrastrukturen zu gewinnen. Die russische Cyberkriegsführung hat das Potenzial, nicht nur die öffentliche Sicherheit zu gefährden, sondern auch gravierende wirtschaftliche Auswirkungen zu haben. Es gibt Hinweise darauf, dass russische Angreifer bereits in kritische Systeme wie Atomkraftwerke eingedrungen sind, was das Risiko eines größeren Schadens stark erhöht.
»Wegen der Vorgänge in der Ukraine habe ich mich entschieden, diese Information öffentlich zu machen«, mit diesen Worten meldet sich ein Whistleblower bei Hannes Munzinger. Die anonyme Quelle übergibt interne Unterlagen einer russischen Firma namens Vulkan – E-Mails, Projektpläne, Anleitungen. Was darin beschrieben wird, klingt zunächst unglaublich: Züge sollen entgleisen, Kraftwerke ausfallen, alles per Knopfdruck am Computer. Kann das sein?
Bei ihrer Recherche stellen Hannes Munzinger und Alexandra Rojkov fest: Es ist bereits passiert. Sie finden Bohdan Soichuk, der bei einem Energieversorger in der Ukraine arbeitet und erzählt, wie sich ein Mauszeiger von Geisterhand auf ihren Computern bewegt hat und danach für Hunderttausende Menschen der Strom ausfiel: Blackout durch einen Hacker-Angriff.
»Putins Krieg im Netz: Was die ›Vulkan Files‹ enthüllen« ist ein SPIEGEL Original Podcast in Zusammenarbeit mit paper trail media und hauseins.
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