Raymond Unger, ein Berliner Maler und Schriftsteller, spricht über sein Buch "Die Heimat der Wölfe", das die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Kriegsenkel-Generation thematisiert. Er beleuchtet familiäre Traumata und deren gesellschaftliche Relevanz, insbesondere im Kontext der Flüchtlingskrise 2015. Unger erzählt von bewegenden Erlebnissen seiner Familie während des Krieges und reflektiert über Alkoholismus und dessen Einfluss auf das familiäre Leben. Zudem diskutiert er die Herausforderungen, die Transtraumata für nachfolgende Generationen mit sich bringen.
Raymond Unger beschreibt, wie die traumatischen Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs die emotionalen Beziehungen innerhalb seiner Familie nachhaltig beeinflussen konnten.
Die Podcastfolge thematisiert die transgenerationale Weitergabe von unbewältigten Traumata, die sich in Verhaltensmustern und emotionalen Blockaden äußern.
Ungers künstlerische Praxis wird als Methode vorgestellt, um die ungelösten Konflikte seiner Familie zu verarbeiten und die damit verbundenen Emotionen sichtbar zu machen.
Deep dives
Traumata der Kriegskinder
Die Episode behandelt die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die nachfolgenden Generationen, insbesondere die sogenannte Kriegskind-Generation, die von emotionalen und psychologischen Traumata geprägt ist. Diese Erfahrungen führten zu einem inneren Verschluss und einer emotionalen Distanzierung gegenüber den eigenen Kindern. Der Sprecher erläutert, wie die Familie Ungers von den Schrecken des Krieges, wie Vertreibung und Bombardements, geformt wurde und dass die Unfähigkeit, über diese Erlebnisse zu sprechen, tragisch für die Beziehungen innerhalb der Familie war. Diese emotionalen Blockaden werden als transgenerationale Weitergabe von unbewältigten Traumata beschrieben, die sich im Verhalten und in der Lebensgestaltung der nachfolgenden Generation zeigt.
Die Familientragödie
Raimund Ungers Buch, „Die Heimat der Wölfe“, ist eine schonungslose Familienbiografie, die die persönlichen und kollektiven Konflikte seiner Familie beleuchtet. Er beschreibt, dass er als sogenannter Kriegsenkel einen besonders intensiven Zugang zu den Traumata seiner Vorfahren hat, resultierend aus der Verdrängung und dem Mangel an Empathie in seiner Herkunftsfamilie. Die Episode zeigt, wie diese Familientragödien oft in Suchtverhalten und emotionalen Problemen enden, was zu einem frühzeitigen Tod vieler Familienmitglieder führte. Unger thematisiert, dass vermeintlich „unzerstörbare“ Traditionen und Denkweisen gerade in ihrer Verdrängung Verletzungen hinterlassen, die viele weitere Generationen betreffen.
Gesellschaftliche Implikationen
Die Podcastfolge führt aus, wie die unaufgearbeiteten Traumata der Kriegsgeneration auch das gesellschaftliche Klima in Deutschland beeinflussen. Der Sprecher argumentiert, dass die Psychologie der Nachkriegsgesellschaft und die Erfahrungen von Kriegsenkeln Reaktionen wie politische Servilität und die Entwicklung einfacher Dichotomien in komplexen Themen hervorrufen können. Dieses Phänomen führt zu einer gefährlichen Gemengelage in der Politik, die als reaktionär und moralisch überladen wahrgenommen wird. Unger betont, dass das unbewusste Verdrängen von Gefühlen und die emotionale Kälte der Eltern sich in der aktuellen politischen Diskussion und dem Verhalten vieler Bürger manifestiert.
Kunst als Ausdruck der Trauer
Unger reflektiert darüber, wie seine eigene künstlerische Praxis von den Erlebnissen seiner Eltern und Großeltern geprägt ist. Durch die Schaffung von Kunst versucht er, die Trauer und die ungelösten Konflikte seiner Familie zu verarbeiten. Er nennt seine autobiografischen Werke als einen Weg, die schwerwiegenden Themen und Emotionen, die aus den Kriegsfolgen resultieren, ans Licht zu bringen. Diese Suche nach Authentizität und Kreativität ist ein zentrales Thema, das die Verbindung zwischen Kunst und persönlichem Erleben verdeutlicht.
Transgenerationale Emotionalität
Die Episode bespricht die Schwierigkeiten, mit emotionalen Traumata umzugehen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Unger hebt hervor, dass eine charakteristische Entkoppelung von Gefühlen und Erinnerungen in der Kriegskind-Generation zu einem Mangel an Empathie und emotionaler Nähe führt. Diese starren emotionalen Muster haben schwerwiegende Auswirkungen auf die familiären Beziehungen, da Kinder von traumatisierten Eltern oft das Gefühl entwickeln, nicht liebenswert zu sein. Diese verzerrte Selbstwahrnehmung und das Streben nach Akzeptanz beeinflussen viele Lebensbereiche, einschließlich Beruf, Beziehungen und persönliche Entwicklung.
Ein Kriegsenkel auf den Spuren seiner Familie
Am 7. Mai 2025 las Raymond Unger aus seiner Familienchronik „Die Heimat der Wölfe – Ein Kriegsenkel auf den Spuren seiner Familie“. Er berichtete von den Traumata seiner Eltern aufgrund des Zweiten Weltkriegs, die klassische Vertreter der Kriegskindergene
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