

Julya Rabinowich: DER GERUCH VON RUSS UND ROSEN
Tessa Szyszkowitz im Gespräch mit Julya Rabinowich
DER GERUCH VON RUSS UND ROSEN
Wie lebt eine Autorin mit zwei Heimaten – vor allem, wenn die alte – Russland – die neue – Österreich – immer tiefer in einen Konflikt hineinzieht?
In ihrem neuen Roman „Der Geruch von Ruß und Rosen“ geht die Wiener Autorin Julya Rabinowich einer hochaktuellen und tief bewegenden Frage nach: Was passiert, wenn der Krieg aus ist? Ihre Hauptfigur Madina wagt die Reise in ihre alte Heimat. Es ist eine Geschichte über die Abgründe, in die ein Krieg so viele Familien stürzt. „Der Geruch von Ruß und Rosen“ basiert auf unzähligen Gesprächen mit Kriegsüberlebenden und ihren Familienmitgliedern. Im realen Leben wütet der Krieg weiter, den Russland gegen die Ukraine begonnen hat. Er zieht die EU immer tiefer in den Konflikt hinein. Rabinowichs neue Heimat Österreich tut sich schwer, sich in Solidarität mit der Ukraine zu positionieren und Russlands Aggressionskrieg klar zu benennen. Wie geht die Autorin damit um?
Julya Rabinowich, in St. Petersburg geboren, lebt seit 1977 in Wien. Sie ist Schriftstellerin, Kolumnistin im Standard und war viele Jahre als Simultandolmetscherin tätig. Nicht nur zwischen zwei Sprachen, auch zwei Kulturen. Unter ihren Romanen findet sich: Spaltkopf, Herznovelle, Dazwischen: Ich, Dazwischen: Wir.
Tessa Szyszkowitz, in Stuttgart geboren, lebt seit 2010 in London. Die Journalistin und Autorin war davor Korrespondentin in Moskau, Brüssel und Jerusalem. Sie ist Kolumnistin für Weltpolitik im Falter, Kuratorin der Reihe Philoxenia im Kreiskyforum und Distinguished Fellow im Royal United Services Institute in London.