

Reinhard Heinisch: US MIDTERM ELECTIONS – EINE ANALYSE
In den amerikanischen Midterm Elections werden das gesamte Abgeordnetenhaus und ein Drittel des Senats neu gewählt.
Entscheidend ist, wie generell bei amerikanische Wahlen, die Wahlbeteiligung. Der, dessen Anhänger eher zu den Urnen gehen, gewinnt. Wahlkämpfe sind daher weniger Überzeugungskampagnen, sondern Mobilisierungsschlachten. Dabei spielen Emotionen und das Schüren der Angst vor dem Gegner die Hauptrolle.
Bis auf zwei Fälle haben alle Präsidenten seit dem Zweiten Weltkrieg bei Midterms Niederlagen eingefangen. Denn zur Mitte der Amtszeit sind die eigenen Wähler mit den politischen Verhältnissen noch eher zufrieden und daher weniger zu mobilisieren. Dagegen brennen die politischen Gegner darauf, es endlich dem Präsidenten und seiner Partei zu zeigen. Allerdings wird das Ganze noch durch lokal relevante Themen und Personen beeinflusst, denn ohne den Präsidenten als Zugpferd auf dem Stimmzettel wird anderes plötzlich wichtiger.
Der Ausgang dieser Wahlen hat große Auswirkungen auf die US-Innenpolitik und vor allem auf die restlichen zwei Jahre der Präsidentschaft von Joe Biden.
Reinhard Heinisch, Universitätsprofessor für Österreichische Politik in vergleichender europäischer Perspektive und Leiter des Fachbereichs Politikwissenschaft und Soziologie, Paris Lodron Universität Salzburg
Eva Nowotny, Vorstandsmitglied des Bruno Kreisky Forums, Diplomatin i.R., Vorsitzende des Universitätsrates der Universität Wien