Folge 3/2020: Von Hühnern, Atemübungen und Politik
Aug 30, 2020
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Cesy Leonard, die Chefin des Planungsstabes des Zentrums für Politische Schönheit und Mitgründerin der Plattform 'Radikale Töchter', diskutiert über die Verbindung von Kunst und aktivistischem Engagement. Sie beleuchtet die provokanten Aktionen ihrer Organisation, die darauf abzielen, gesellschaftliche Missstände anzuprangern. Außerdem erklärt sie, wie die Plattform junge Menschen politisch sensibilisiert und welche Herausforderungen die Covid-19-Pandemie für die politische Kommunikation mit sich bringt.
Die Pandemie hat zu einem Rückgang der Besucherzahlen in Alpbach geführt, wodurch der soziale Austausch und die Gemeinschaft stark beeinträchtigt wurden.
Das Europäische Forum Alpbach nutzt die Krise, um neue Technologien zu erproben und plant einen Führungswechsel, um innovative Ideen zu fördern.
Deep dives
Der Einfluss der Pandemie auf Alpbach
Die Veränderungen durch die Pandemie führen zu einem spürbaren Rückgang an Gästen in Alpbach, was sowohl wirtschaftliche als auch soziale Auswirkungen mit sich bringt. Das Fehlen von Besuchern hat eine Einsamkeit und Ruhe in den Straßen geschaffen, die zwar als schön empfunden wird, aber den Verlust des gewohnten lebhaften Austauschs unterstreicht. Lokale Unternehmer empfinden die Abwesenheit der Forumsgäste als Schmerzensgeld, nicht nur aufgrund der ausbleibenden Einnahmen, sondern auch aufgrund des Verlusts von Gemeinschaft und Interaktion. Diese Situation führt zu einer neuen Wertschätzung für die Begegnungen und den Austausch, die das Forum in der Vergangenheit ermöglicht hat, und zeigt die tiefere Bedeutung solcher Events für die Gemeinschaft auf.
Hybridformate und finanzielle Verluste
Das Europäische Forum Alpbach steht aufgrund der aktuellen Umstände vor finanziellen Herausforderungen, mit geschätzten Verlusten von etwa einer Million Euro. Gleichzeitig bietet die Durchführung des Forums in hybrider Form die Möglichkeit, neue Technologien und Formate zu erproben, was als positiver Aspekt der Krise hervorgehoben wird. In diesen schwierigen Zeiten wird das Experimentieren als wertvoll erachtet, da es wertvolle Lektionen für zukünftige Veranstaltungen bietet. Die Organisatoren erkennen die Notwendigkeit, aus der Krise zu lernen, um das Forum nicht nur zu retten, sondern auch nachhaltig weiterzuentwickeln.
Zukunft des Forums und Führungswechsel
Mit dem bevorstehenden Rücktritt des Generalsekretärs Philipp Nawal wird ein Wechsel in der Führung des Forums Alpbach eingeleitet, der frische Perspektiven und Ideen mit sich bringen soll. Nawal reflektiert über seine Zeit im Forum und hebt die Erfolge der letzten Jahre hervor, insbesondere die Einführung künstlerischer Elemente und neuer Bildungsinitiativen. Der neue Generalsekretär Werner Wutscher wird bereits als Nachfolger vorbereitet, was einen nahtlosen Übergang gewährleisten soll. Diese Veränderungen sind entscheidend, um die Relevanz und Anziehungskraft des Forums in einer sich wandelnden Gesellschaft aufrechtzuerhalten.
Politische Kunst und gesellschaftliche Wirkung
Ceci Leonard, als Chefin des Deutschen Zentrums für politische Schönheit, thematisiert, wie politische Kunst genutzt wird, um gesellschaftliche Missstände anzuprangern und zum Nachdenken anzuregen. Durch provokante Aktionen möchte die Künstlergemeinschaft auf Themen wie Migration und Rassismus aufmerksam machen, wobei kunstvolle Inszenierungen und Performances eine zentrale Rolle spielen. Leonard betont die Notwendigkeit, Emotionen durch Kunst zu wecken, um ernsthafte gesellschaftliche Antworten zu erzeugen. Ihr Ansatz zeigt, dass Kunst eine kraftvolle Möglichkeit bietet, politische Themen in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und zum Handeln zu motivieren.
Zu Wort kommen in dieser Folge die Fotografin Inge Prader und Hannes Androsch, der Aufsichtsratsvorsitzende des Austrian Institute for Technologies (AIT), das gemeinsam mit dem Forum Alpbach seit über 35 Jahren die Technologiegespräche ausrichten. Außerdem erzählt Philippe Narval, Generalsekretär des Europäischen Forum Alpbach wie viel Verlust das Forum in diesem Jahr machen wird.
Anna Wallner nimmt an der digitalen Morgen-Mediation des Forums teil und besucht auch Eva Lederer, die Wirtin Alpbacher Pension Fürstenhäusl und ihre Hühner. Lederer sieht die aktuelle, stillere Sommersaison mit deutlich weniger Gästen als sonst durchaus positiv. „Das bringt die Wertschätzung füreinander zurück." Nach diesem Sommer mit weniger Einnahmen und vor allem viel weniger persönlichen Begegnungen würden sowohl die Alpbacher als auch die Forumsgäste wieder mehr schätzen, was sie aneinander haben, ist sie sicher.Am Ende der Episode trifft Anna Wallner auch Cesy Leonard, die Chefin des Planungsstabes des Zentrum für Politische Schönheit und Co-Gründerin der Demokratieförderplattform „Radikale Töchter“. Die beiden reden über den Unterschied zwischen politischer Kunst und künstlerischem Aktivismus. Über die Beweggründe für teilweise sehr radikale Kunstinstallation des Zentrums und was sie und die Kollegen dazu gesagt haben, dass man ihnen 2019 zugetraut hätte, hinter der Ibiza-Videofalle für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu stecken. Außerdem erzählt Leonard, wie sie mit den „Radikalen Töchtern“, junge Menschen wieder für Politik begeistern möchte.
Der „Presse“-Podcast aus Alpbach wird präsentiert von Accenture Österreich, dem weltweit führenden Beratungsunternehmen für Digitalisierung.
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Die Presse – In Alpbach. Ein Erzähl-Podcast in fünf Teilen. Ab 26. August 2020.
Abrufbar auf DiePresse.com/Podcast und überall, wo es Podcasts gibt. Alle bisherigen Podcast-Folgen und die Podcast-Reihe „Corona Diaries“ finden Sie unter DiePresse.com/Podcast.
Mehr Infos und Texte zum Forum Alpbach unter DiePresse.com/Alpbach
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