Barbara Welzel, Expertin für die Umnutzung von Kirchen, Manuel Rauch, der zu Zukunftsfragen beiträgt, Jasper Riemann, der über Kirchenarchitektur diskutiert, und Matthias Morgenroth, der die Gespräche moderiert, beleuchten die Zukunft von Kirchengebäuden in Deutschland. Sie berichten über innovative Nutzungskonzepte, wie die Umwandlung einer Kirche in eine Bierhalle in Schweden. Finanzielle Herausforderungen und die gesellschaftliche Relevanz ehemaliger Kirchen werden thematisiert, während die Umnutzung als Chance für Gemeinschaftsräume hervorgehoben wird.
Die Schließung und Umnutzung von Kirchen betrifft die gesamte Gesellschaft und erfordert umfassende Strategien zur Bewahrung des kulturellen Erbes.
Die Umnutzung kirchlicher Räume, wie in der schwedischen Bierkirche, fördert den sozialen Zusammenhalt und verknüpft traditionelle Gemeinschaftsorte mit modernen Bedürfnissen.
Deep dives
Zukunft der Kirchen im gesellschaftlichen Kontext
Die Kunsthistorikerin Barbara Welsl weist darauf hin, dass die Schließung und Umnutzung von Kirchen nicht nur ein Problem der Religionsgemeinschaft ist, sondern jeden in der Gesellschaft betrifft. Sie argumentiert, dass Kirchen zentrale Orte für das Gemeinwesen sind und ihre Bedeutung weit über den liturgischen Gebrauch hinausgeht. Wenn Kirchen lediglich als Immobilien betrachtet werden, droht der Verlust ihrer kulturellen und historischen Funktion, die sie seit Jahrhunderten inne hatten. Die Diskussion über mögliche neue Nutzungen kann helfen, an deren Stelle eine sinnvolle, inklusive und gemeinschaftsfördernde Alternative zu finden.
Beispiele für kreative Umnutzung
In Schweden hat eine ehemalige Kirche die Funktion als Mikrobrauerei übernommen, was zeigt, wie alte Räume neu interpretiert werden können. Der Restaurantchef beschreibt die einzigartige Arbeitsumgebung, die durch die Kombination von religiösem Erbe und moderner Nutzung entsteht, da das Biertrinken auch eine gewisse Verbindung zur ursprünglichen Funktion der Kirche als Gemeinschaftsort bietet. Solche Umnutzungen sind nicht nur ökonomisch nützlich, sondern stärken auch den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinde, indem sie alte Traditionen aufgreifen und neu gestalten. Die Brauerei zieht sowohl neue als auch alte Gemeindemitglieder an, die bereits vor der Umnutzung Zeiten in der Kirche verbracht haben.
Notwendigkeit von gemeinschaftlichen Lösungen
Es besteht die dringende Notwendigkeit, gemeinsame Strategien zur Zukunft von Kirchen zu entwickeln, die alle gesellschaftlichen Akteure einbeziehen. Welsl betont, dass Kirchenorte für die Kommunikation und den sozialen Austausch unerlässlich sind und dass deren Schließung auch einen Verlust an demokratischen und kulturellen Räumen bedeutet. Das Kirchenmanifest fordert eine aktivere Rolle der Öffentlichkeit und Perspektiven für eine multifunktionale Nutzung durch verschiedene Interessengruppen, um das kulturelle Erbe zu bewahren. Es bleibt zu klären, wie zukünftige Investitionen gesichert werden können, um diese historischen Stätten als lebendige Orte in der Gemeinde zu erhalten.
Bierseligkeit statt Predigt. Eine Bierkirche in Stockholm / Nachdenken über die Zukunft der Kirchengebäude in Bayern / Die Kirchen gehören uns allen! Gespräch über Umnutzung der Kirchengebäude mit Barbara Welzel // Beiträge von: Manuel Rauch, Jasper Riemann, Matthias Morgenroth // Moderation: Matthias Morgenroth
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