
Hinterfragt Stefan Gosepath: Leistungsgerechtigkeit
Sep 14, 2012
Stefan Gosepath, Professor für praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin, diskutiert die Herausforderungen der Leistungsgerechtigkeit. Er hinterfragt, was 'Leistung' objektiv bedeutet und zeigt auf, warum subjektive Entbehrungen oft zu kurz greifen. Marktmechanismen und deren Ungerechtigkeiten stehen im Fokus; die Idee, dass Löhne moralische Verdienste reflektieren, wird kritisiert. Gosepath plädiert für Chancengleichheit und progressive Besteuerung, um die Einkommensverteilung gerechter zu gestalten.
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Episode notes
Zwei Leistungsbegriffe
- 'Leistung' kann als subjektive Entbehrung oder als objektiver Beitrag zur Güterproduktion verstanden werden.
- Fast alle Verdienstkriterien lassen sich in diese zwei Kategorien einordnen, sagt Stefan Gosepath.
Problem Messbarkeit Subjektiver Entbehrung
- Subjektive Entbehrungen lassen sich nicht intersubjektiv zuverlässig messen und eignen sich nicht als allgemeines Lohnkriterium.
- Konsequenzen wären perverse Anreize und Verschiebung von Fähigkeiten weg von gesellschaftlich nützlicher Arbeit.
Markt spiegelt nicht immer Entbehrung
- Ein idealer Markt kann subjektive Entbehrungen über Preise spiegeln, setzt aber starke Idealbedingungen voraus.
- Realitätssituationen wie Nachfrageschwankungen zeigen, dass Marktergebnis und Entbehrung entkoppelt sind.

