Der Weg von Maria Mandl war alles andere als vorgezeichnet. Einst galt sie als „nettes Mädchen aus guter Familie“ – später wurde sie zur Oberaufseherin im KZ Birkenau und zur Mitverantwortlichen am Massenmord an Hunderttausenden. Geboren 1912 im idyllischen Münzkirchen, schien sie zunächst ein unauffälliges Leben zu führen. Doch ihre Karriere im NS-System offenbarte eine erschreckende Wandlung: von der unscheinbaren jungen Frau zur fanatischen Täterin.
Heute ist Maria Mandl weitgehend in Vergessenheit geraten. Während sie einst als „Bestie von Birkenau“ gefürchtet war, erscheint ihr Name in der historischen Erinnerung oft nur noch am Rand – eine Fußnote in der Geschichte des Holocaust. Und doch lohnt der Blick auf ihr Leben: nicht nur wegen der Grausamkeit ihrer Taten, sondern auch wegen der Fragen, die es aufwirft über Macht, Mitläufertum und die Rolle von Frauen im nationalsozialistischen Gewaltapparat.
Mandls Biografie ist ein erschütterndes Beispiel dafür, wie sich ganz gewöhnliche Lebensläufe in den Dienst des Bösen stellen können – und wie gefährlich banal Täterinnen wirken können, wenn die Geschichte sie aus dem Zentrum rückt.