1976 hatte in weiten Teilen Südamerikas das Militär die Macht übernommen - Brasilien, Peru, Bolivien, Chile, Uruguay und Argentinien wurden zu Diktaturen. Abba, eine völlig unpolitische schwedische Pop-Band, romantisieren mit "Fernando" den bewaffneten politischen Kampf für die Freiheit. Abba-Songwriter Björn Ulvaeus dachte beim Komponieren an einen der großen historischen Konflikte in Mexiko. Das Flöten-Thema des Songs erinnert allerdings viel eher an die Melodie von "El cóndor pasa" und damit an die Region der Anden, in denen der Guerillero Che Guevara wenige Jahre zuvor erschossen worden war. In Schweden selbst gilt der Song in linken Kreisen als kapitalistisch-reaktionär. In Südamerika hingegen werden Abba zu Stars.
Diese Episode wurde in Ö1 am 20.11. 2024 gesendet und ist Teil des kultur- und zeitgeschichtlichen Archivs von oe1.ORF.at.
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