Schätzungen zufolge hat der Bürgerkrieg im Sudan seit April 2023 bis zu 150 000 Leben gefordert. Während mehr als zwölf Millionen Menschen auf der Flucht sind, sind mehr als 26 Millionen von Hunger bedroht. Eine menschengemachte Katastrophe. Die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Miliz RSF bekämpfen sich - und die Bevölkerung leidet.
Montagabend hat die Miliz RSF al-Faschir eingenommen, die letzte von der sudanesischen Regierung kontrollierte Großstadt in der Region Darfur. Schätzungen zufolge sollen dort noch mehr als 250 000 Menschen ausharren, die nun der Gewalt der Miliz schutzlos ausgeliefert sind. Es gibt Bereichte über willkürliche Hinrichtungen, Folter und Vergewaltigungen.
Die Stadt wurde bereits seit 18 Monaten von der RSF belagert und systematisch ausgehungert, sagt der ehemalige SZ-Afrika-Korrespondent Arne Perras im Podcast. Durch die Einnahme von al-Faschir festige sich die Kontrolle der RSF über den Westen des Sudans, während die Regierungstruppen den Osten und die Hauptstadt Khartum kontrollierten. Das Land erlebe das Schicksal von Libyen. Es zersplittere in zwei oder mehrere Teile.
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Zum Weiterhören und -lesen:
Arne Perras Bericht über die Einnahme der Stadt al-Faschir im Sudan lesen Sie hier.
Den SZ-Podcast “Das Thema” zu Perras Recherche in den Nubabergen im Sudan hören Sie hier.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Ann-Marlen Hoolt
Produktion: Imanuel Petersen
Zitiertes und zusätzliches Audiomaterial über UN.
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