Die Zeichen stehen weltweit auf Krieg: Vor den Toren Europas eskaliert der Krieg zwischen Israel und Iran im Nahen Osten. Mit dem Angriff der USA auf den Iran ist nun eine neue Phase erreicht worden – darin ist sich die Presseclub-Runde einig.
Die Gäste stimmen auch darin überein, dass Deutschland und Europa auf das Weltgeschehen derzeit nur marginalen Einfluss hätten. Angesichts von Bedrohungslagen seien sie militärisch schlecht aufgestellt.
Könnte sich das bald ändern? Beim Nato-Gipfel in der kommenden Woche soll in Den Haag die größte Aufrüstung in der Geschichte der Militär-Allianz beschlossen werden. Bundeskanzler Merz hält die Steigerung der deutschen Ausgaben für denkbar. Auch sonst lasse er kaum Zweifel daran, eine Führungsrolle in Europa übernehmen zu wollen, heißt es im Presseclub.
Doch die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands hänge nicht allein an der Zielmarke, auf die man sich in Den Haag einigen könnte. Die Bundeswehr brauche dringend mehr Personal und das lasse sich nicht allein mit mehr Geld finden. Es brauche Anreize, damit sich Menschen für eine Laufbahn bei der Armee entscheiden und einen „Mindchange“ innerhalb der Gesellschaft. Denn die Bereitschaft, das eigene Land zu verteidigen, sei extrem niedrig. In diesem Zuge diskutiert die Runde auch die Wiedereinführung der Wehrplicht und die schwierige Frage: „Sind wir bereit, unsere Kinder zu opfern?“
Moderator Jörg schönenborn diskutiert mit den Gästen: Anna Engelke (ARD Hauptstadtstudio), Hauke Friederichs (ZEIT ONLINE), Gordon Repinski (POLITICO) und Hubert Wetzel (Süddeutsche Zeitung).
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