Seit mehr als zwei Monaten verhindert Israels Regierung, dass jegliche humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert wird. Die Vorräte sind nahezu aufgebraucht. Es fehlt an allem: Wasser, Nahrung, Treibstoff, Unterkünfte und medizinische Versorgung. UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher sagt: "Israel schafft bewusst und schamlos unmenschliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung in den besetzten palästinensischen Gebieten", sagte Fletcher kürzlich vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Weil humanitäre Hilfe zurückgehalten werde, seien 2,1 Millionen Palästinenserinnen und Palästinensern im Gazastreifen vom Hungertod bedroht.
"Welche Beweise brauchen Sie jetzt noch?", fragte Fletcher in die Runde des mächtigsten UN-Gremiums. "Werden Sie entschlossen handeln, um Völkermord zu verhindern und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu gewährleisten? Oder werden Sie stattdessen sagen: "Wir haben alles getan, was wir konnten?""
Und Israels Premier Benjamin Netanjahu will in den kommenden Tagen eine neue Bodenoffensive starten. Unter diesem Druck wird jetzt auch die Ausreise von Palästinensern forciert, sagt SZ-Israel-Korrespondentin Kristiana Ludwig. Zwar gebe es innerhalb der israelischen Bevölkerung Widerstand gegen den Krieg, aber die wichtigste Rolle könnte US-Präsident Donald Trump spielen.
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Zum Weiterlesen:
Zur Freilassung der israelischen Geisel lesen Sie hier ein Bericht von Kristiana Ludwig.
Eine Reportage über die Situation in Gaza finden Sie hier.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Johannes Korsche, Carla Dzemla
Produktion: Aylin Sancak
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