Karnevalist Karl Küpper (geb. am 2.11.1905) macht Witze über den Hitlergruß, als die meisten anderen Narren schon zu Nazi-Märschen feiern. Gewürdigt wird Küppers Mut erst nach seinem Tod.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christiane Kopka:
- wie sich Küpper als der "Verdötschte" weit über Köln hinaus einen Namen macht,
- dass für ihn Karneval nicht bloß Volksbelustigung ist,
- wie ihn sein Humor sogar in Lebensgefahr bringt,
- von Küppers kraftraubendem Kampf, Alkohol und einem stillen Ende.
Eine Karnevalssitzung in Köln, im Februar 1939. Ein Mann mit riesig geschminktem Mund, Gumminase, Brille und Hütchen betritt die Bühne: Karl Küpper. Er hebt den Arm zum obligatorischen Hitlergruß und sagt dann nur: "
Es et am rähne?" - Regnet es? Wegen seiner aufmüpfigen Witze erhält er von den Nazis ein "
lebenslanges Redeverbot".
Geboren wird Küpper am 2. November 1905 in Düsseldorf. Unbeugsam stellt er sich allen Widerständen entgegen. Auch nach dem Krieg ist seine Kritik unerwünscht. Selbst Bundeskanzler Konrad Adenauer übt über die Kölner Bürgermeister Druck auf die Karnevalsgesellschaften aus, ihn nicht mehr zu buchen. So bleibt Küpper die Anerkennung für seine Zivilcourage bis an sein Lebensende verwehrt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Fritz Bilz, Historiker und Küpper-Biograf
- Gerhard A. Küpper, Sohn von Karl Küpper
- Fritz Bilz: Unangepasst und widerborstig. Der Kölner Karnevalist Karl Küpper 1905-1970, 3. Auflage, Köln 2020
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Christiane Kopka
Redaktion: David Rother
Technik: Theo Kramer