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lassen es mal so stehen, weil wir sonst noch mehr ins Hypothetische und noch mehr. Ich will gleich nochmal was anderes Hypothetisches und zwar, wenn wir mal durchspielen, wo wir rauskommen, wenn wir über Universal Basic Income nachdenken. Davor habe ich aber noch eine Rückfrage, die für mich im Kopf offen geblieben ist. Du hast, wir haben vorhin ein bisschen drüber geschmunzelt, sage ich mal, oder auch gesagt, hey, ganz ehrlich, Europa hat sich schon auch selbst wehgetan mit der Art, wie sie Regulierung angehen. Du hast nicht gesagt, du bist komplett gegen Regulierung oder komplett für Regulierung, aber wenn ich es richtig raushöre, bist du
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schon eher pro Regulierung, wenn sie richtig gemacht wird. Ja, ich bin für die richtige Regulierung. Ich meine, für mich das klassische Beispiel sind Autos. Als man frühzeitig in der ganz frühen Phase des Autos, da gab es so Regulierungen wie, Autos dürfen nicht schneller sein als Kutschen. Ganz am Anfang gab es so Regulierungen, vor jedem Auto muss jemand mit einer roten Fahne herlaufen, weil die Dinger so gefährlich sind. Und das war natürlich die falsche Regulierung und wir hätten keine Autos gekriegt, wenn das weiter geblieben wäre. Aber umgekehrt, um Autos zu haben, braucht man gewisse Regulierung. Man muss zum Beispiel entscheiden, auf welcher Seite der Straße man fährt. Diese Idee, dass man den Staat überhaupt nicht braucht, das ist eine komplett absurde Idee. Der Staat spielt eine wichtige Rolle und bestimmte Dinge, zum Beispiel wenn man einen guten Wettbewerb haben will, dann braucht man einen Staat, der dazu führt, dass es weiterhin guten Wettbewerb gibt und dass es nicht zu übergroßen Konzentrationen in nur einigen wenigen Unternehmen kommt. Das heißt also, ich bin für Regulierung, aber halt für die richtige Regulierung und bei der Informationstechnologie und bei der digitalen Technologie haben wir seit Jahren absolut komplett die falsche Regulierung. Wir
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haben vorhin natürlich schon ein bisschen angesprochen, was du dir vorstellen kannst, was hilfreich wäre. Ich will ein Beispiel rauspicken, weil ich das sehr interessant finde und nachdem ich mich natürlich die letzten Tage häufig mit deinen Gedanken beschäftigt habe, in verschiedenen Podcasts, im Buch und so weiter, du sagst, aktuell kontrollieren uns zum Beispiel die Apps auf unserem Handy und wir sind reduziert auf unsere Daumen, auf unser beschränkten, das, was uns die Apps quasi ermöglichen und zum Beispiel über API-Zugang und ich kann dann mit Bots und anderen, also kann selber entscheiden, wie ich mit der ganzen Thematik, also der App oder dem Social Media Feed oder ähnlichem interagieren möchte und das selber zusammenzubauen, könnte ich mir die Kontrolle zurückholen. Ich habe das Gefühl, das betrifft nur einen kleinen
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Prozentsatz der Menschen, die das wirklich könnten. Nein, nein, nein, das hat damit gar nichts zu tun, Weil du musst nicht programmieren können. Das heißt also, es muss nur so sein, dass jemand anders, der programmieren kann, dir diese Kontrolle geben kann. Also, wenn ich heute jetzt sagen würde, Fabian, ich habe eine App gebaut und diese App lässt dich dein Telefon, deine Apps kontrollieren und du kannst dadurch Facebook und X und Amazon und so weiter alles programmieren. Das wäre komplett illegal. Also die einzige Art und Weise, wie ich das machen könnte, ist, indem ich die anderen Apps im Prinzip hacke und deren Encryption Keys rausziehe und dann dir eine App gebe, die dir eben die Kontrolle gibt. Das wäre komplett illegal. Das heißt also, ich gehe nicht davon aus, dass die meisten Menschen das, was ich selbst machen, ich gehe davon aus, dass es dann einen Markt gibt für Bots, die mich repräsentieren. Das heißt also, dass ich sagen kann, ah ja, jetzt wähle ich sowas wie zum Beispiel, es gibt ja auch Brands in diesem Bereich, wie Dr. Goal, das ist auch eine Portfoliofirma von uns, die bewusst sagen, ja sind für dich da und nicht für die Werbetreiber und wir nehmen keine IP-Adressen und so weiter. Extrem wenig machen, weil es diesen programmatischen Zugang zu den Apps nicht gibt. Und das ist das Problem, das ich lösen will. Meine Idee ist nicht, dass jetzt jeder Einzelne von uns dann an das Programm in ihren anfängt. Das ist ganz und gar nicht. Das
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heißt, es würde dann auch Layer drübergelegt werden und ich kann einfach entscheiden, mit welchem der verschiedenen Layer ich arbeiten wollen würde. Ja, genau. Genau so ist es. Das
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kann auch Open Source geben. Ich meine, es ist ein einfacher Vergleich. Zum Beispiel im Web gab es viele verschiedene Browser. Und es gibt auch immer noch, trotz Konzentration, man kann immer noch auswählen, ob ich Opera verwenden will oder Firefox oder Brave oder DuckDuckGo-Browser. Und das geht deshalb, weil das Web eben im Prinzip offene APIs ist. Und nur was ich sage ist, wir brauchen genau das Gleiche für alles. Nicht nur für das Web, sondern für Apps und für jedes System.
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Jedes System muss ein API haben. Und es gibt hier ein konkretes Beispiel. zum Beispiel in Firmen wie Twitter und andere investiert. Und wenn ich davon ausgehe, dass ich in solche Firmen investiere, die dann groß werden und ein Teil des Wertes darin liegt, dass es genau diese Regulierung vielleicht nicht gibt, wie verändert sich das dann eigentlich, wie solche Dinge entstehen und wo Wertschöpfung entsteht? Wir haben ja auch sehr viel
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aktiv im Kryptobereich investiert. Und ein Smart Contract ist im Prinzip genau das, ist ein API und ist ein API das jeder verwenden kann. Und das heißt also, dass ein großer Teil der Wertschöpfung hier jetzt unter den Verwendern dieser Smart Contracts besteht und nicht unter denen, die den Smart Contract kreiert haben. Aber nachdem diese Systeme ja wahnsinnig groß sein können, auf die ganze Welt umfassen, wenn man auch relativ wenig von diesem Wert jetzt hier abschöpfen kann, ist das trotzdem noch ein sehr insgesamt wertvolles System. Und nachdem wir relativ frühzeitig investieren, können wir hier weiterhin gute Returns erzielen. Auch wenn die Systeme jetzt, sage ich mal, ein Zehntel dessen Wert wären, was sie vorher wert gewesen wären. Also im Kryptobereich haben wir sehr erfolgreich investiert, zum Beispiel in offene Systeme wie Uniswap, das eben jeder verwenden kann, um Liquidität zu schaffen oder Liquidität zu nutzen. Okay,
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das heißt, wir halten fest, selbst wenn all das eintritt und auch die Plattformen das vielleicht nicht wollen, es kann immer noch genug Wert geschaffen werden. Das heißt, da wird immer noch Geld reinfließen in Innovationen. Und es werden ja auch, muss man auch dazu sagen, es wird neue Wege geben, wie sich diese Innovation dann eben
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äußert durch die Layer, die drüber gezogen werden können. Um das mal auch konkret in Aktion zu sehen, braucht man sich nur mal diesen sogenannten India-Stack anzuschauen, der viel zu wenig bekannt ist. Äh, Indian hat also zum Beispiel etwas, das heißt UPI, das Universal Payments Interface. Und jedes System muss das implementieren. Und dadurch haben die einen gigantischen Vorzug im Bereich Payments gemacht und Payments Interoperability. Das heißt also, die haben bewusst hier gesagt, es gibt bestimmte grundlegende Systeme, die müssen einfach so offen sein und die müssen diesen Standard implementieren. Das ist genau eine Form zu sagen, diese Systeme müssen ein API haben und interoperabel sein. Und das hat nicht zu wenige Investitionen in Fintech in Indien geführt, sondern zu extremer Explosionen von Innovationen und Investitionen im Fintech-Bereich. Wenn
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wir mal auf eine deiner Thesen von vorher zurückkommen und mal uns angucken, wie wir uns von einer Welt, wo wir quasi arbeiten, um zu überleben, in eine Welt entwickeln, wo wir ein bedingungsloses Grundeinkommen haben. Die erste Frage, die ich mir stelle ist, und ich weiß, dass es die ersten Tests gibt und ihr zum Beispiel auch, also du und deine Frau, einen solchen Test im Staat New York mit fördert. Was würdest du sagen, erstmal wenn wir uns den Zeithorizont angucken, wie weit sind wir weg von so einer Möglichkeit, dass in, sagen wir mal, ersten Ländern, gar nicht auf der ganzen Welt, sondern erstmal in ersten Ländern wirklich sowas einheitlich verabschiedet werden kann.
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Irgendwann, Deutschland hat sowas im Prinzip. Ich meine, Deutschland hat das Bürgergeld, also es ist im Prinzip ein Grundeinkommen. Man müsste das nur leicht umgestalten, damit könnte man sehr viel Geld sparen. Zum Beispiel, ich bin davon überzeugt, dass das Bürgergeld plus die andere Dinge, wie jetzt wird auch noch die Wohnung bezahlt und jetzt wird das noch bezahlt, das ist zu viel. Also zum Beispiel bei unserem Pilot in Hudson, wir geben den Menschen nur 500 Dollar im Monat. Das vielleicht ist wieder ein bisschen zu wenig, aber ich glaube, dass man in diesem generellen Bereich zwischen 500 und 1000, dass man damit gut versorgt ist und könnte dann natürlich wahnsinnig viel Bürokratie abbauen, weil das muss ja alles nicht getestet werden, sondern man muss einfach sagen, wenn du tatsächlich ein Bürger bist und dann geben wir das dir einfach digital. Das Wichtige ist, man kann sowas nicht einführen, ohne andere Dinge auch zu verändern. Man kann nicht sagen, jetzt mache ich mein Bürgergeld und dann verändern wir das Steuerrecht nicht und wir verändern die anderen Dinge nicht. Das Wichtige ist, wenn man ein Grundeinkommen haben will, dann muss es so sein, dass es nicht zu viel ist, dass aber genug ist, dass jemand sagen kann, okay, was weiß ich, lebe ich in einer WG mit 300 Leuten zusammen oder ich ziehe aufs Land, ich gehe dorthin, wo das Leben billig ist, weil mit dem BGE muss ich nicht in der Großstadt wohnen, wo es teuer ist. Aber dass man alles wegnimmt, wo man diese Disincentives für Arbeit schafft. Ich meine, das bestehende Sozialsystem in Deutschland wie auch in den USA, wir haben all diese Programme, aus denen du im Prinzip rausgeschmissen wirst, wenn du aus Arbeiten anfängst. Und deshalb ist es rational, für viele Leute nicht zu arbeiten. Das ist so wie, wenn du 100% Steuer hättest, dann würdest du sagen, warum soll ich jetzt da arbeiten? Dann machst du vielleicht was schwarz, damit du bar bezahlt wirst. Okay, aber das muss umstrukturiert werden. Und das macht das Grundeinkommen eben möglich. Das Grundeinkommen sagt, das kriegst du. Und wenn du arbeiten anfängst, dann kannst du das auch behalten und du zahlst halt aber sofort Steuer. Also zum Beispiel, man kann das nicht machen, ohne auch das Steuerrecht zu verhindern. Also Freibeträge und so müssen dann aus dem Steuerrecht raus. Okay, du fängst an zu arbeiten, dann kannst du 70% davon behalten und 30% sind Steuer oder 35% oder was auch immer der Steuersatz ist. Und das ist, glaube ich, um nochmal auf den Anfang des Gesprächs zu bekommen, wir sind eben halt nicht in einer Situation, wo man inkrementelle Veränderungen zu bestehenden Systemen machen kann, wo man sagen kann, ja das Bürgergeld, das können wir jetzt irgendwie hier innerhalb dieses Rahmens feintunen und das Steuerrecht, das schauen wir aber nicht an. Das geht nicht. Und das ist die große Herausforderung uns dieses Moment ist. Die große Herausforderung ist, dass wir eben alles verändern müssen und nicht inkrementell, sondern wir brauchen große Veränderungen und damit scheint sich im Moment die Demokratie halt
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wahnsinnig schwer zu tun. Ich frage mich immer in einer Welt, wo alles auf die Goldwaage gelegt wird und alles so ganz genau unter die Lupe genommen wird, frage ich mich immer, wer sich das trauen soll.
Speaker 1
Ich glaube, wie viele andere Dinge auch, ist es so etwas, wo, wenn die Ideen mal ganz klar im Raum stehen und wenn die Politiker sagen, da wollen wir hin, wir wollen in eine Welt hin, wo das möglich ist. Und wir werden Fehler machen, wir werden ein paar Dinge falsch kriegen, wir werden das nicht auf Anhieb sofort richtig hinkriegen. Aber hier wollen wir hin. Ich glaube, dass die Menschen danach hungern. Die Menschen suchen nach einer positiven Vision. Und nur wenn man die hat, kann man dann auch sagen, okay, aber um da hinzukommen, jetzt müssen wir erstmal in unsere Energielandschaft investieren und zwar extrem schnell. und das müssen wir finanzieren, das werden wir vielleicht durch Schulden finanzieren, wir müssen in die Verteidigung investieren, das müssen wir auch durch Schulden finanzieren. Man muss sagen, und die Schuldenaufnahme, da müssen die Bürger auch mitmachen bei dieser Verschuldung. Und das ist ein Opfer erbringen, zu sagen, wir verschulden uns jetzt und das geht auf die Last der bestehenden Bürger. Ich
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muss sagen, eine der spannendsten Thesen, die glaube ich damit zusammenhängt, die ich so vorher noch nie drüber nachgedacht habe, ist, warum Menschen in Städten leben und nicht zum Beispiel auf dem Land. Weil du es selber gesagt hast in einem Podcast, den ich mir angehört habe und ich war so, klar, das macht voll Sinn, aber für viele Menschen ist es nur möglich, ihr Leben zu bestreiten und zu finanzieren, wenn sie irgendwo in einer Stadt arbeiten, weil dort dann natürlich irgendwie andere Jobmöglichkeiten sind, um ihr Leben bestreiten zu können. Was glaubst du, wie sich Städte verändern, wenn du das schaffst zu drehen?
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geben und es gibt viele interessante Gründe, um in Städten zu leben, aber diese Idee, dass irgendwann mal 100% der Menschen in Städten leben, die war eigentlich noch nie richtig und es gibt viele Menschen, die gerne eine Stadt besuchen und dann mal ein paar Tage bleiben und das kulturelle Angebot und so weiter wahrnehmen und dann aber wahnsinnig viel lieber in einem kleinen Dorf wohnen. Aber in einem kleinen Dorf, in dem es halt tatsächlich noch einen Laden gibt, in dem man was einkaufen kann. In dem es Restaurants gibt, in denen man essen kann. In denen es Ärzte gibt und so weiter. Wo das nächste Krankenhaus nicht 100 Kilometer weg ist. Und wir haben halt eben das immer mehr so gemacht, dass wir alles in die Städte rein zentralisiert haben. Und nicht darüber nachgedacht haben, was eigentlich der hinterlegende Grund ist. Und deshalb sage ich eben, dass diese Dinge wie ein Grundeinkommen, die machen dann andere Dinge möglich. Ich meine, es gibt ganze Dörfer in Deutschland, die man kaufen kann, weil die prinzipiell stehen. Und die Menschen, die aber dann das gerne machen würden, dann haben wir nicht das Geld und sagen, da ziehen wir jetzt hin. Und wenn wir da hinziehen würden, dann wissen wir überhaupt nicht, wie wir uns finanzieren sollen oder wie wir leben sollen. Das Wichtige meines Erachtens ist, es wird immer drüber gesprochen, zu sagen, ja, man braucht den Menschen für die Arbeit. Und ich würde sagen, historisch war das korrekt. Aber jetzt, glaube ich, sind wir an der Schwelle, eben ganz klar an der Schwelle, zu einer Welt, in der man Menschen braucht, wenn man einen Menschen will, anstatt einen Roboter oder anstatt einen Computer. Aber für viele andere Dinge, zum Beispiel, wenn du nach San Francisco zu Besuch gehst, dann wirst du dir ein Waymo und das kommt und da ist halt kein Fahrrad drin. Und manchen Menschen gefällt das, manche Menschen hätten gerne einen Taxifahrer, mit dem sie sich unterhalten können. Und manchmal ist es der gleiche Mensch. Manchmal bin ich in der Stimmung, wo ich sage, so ein Waymo wäre jetzt ganz fantastisch, gibt es doch in New York noch nicht, weil ich halt keinen Taxifahrer haben würde. Und in anderen Momenten denke ich, ach, jetzt unterhalbe ich mich mit dem Taxifahrer, das wird ganz witzig. Aber Aber eben, wir sind an dieser Schwelle und wer das bestreitet, der versteht meist einfach nicht die Fähigkeiten, die bestehenden Fähigkeiten der Technologie, nicht die zukünftigen Fähigkeiten,
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sondern die heutigen Fähigkeiten. Und dann kann man sich nur ausmalen, was die zukünftigen werden. Ich meine, wahrscheinlich kann man sich heute nicht mehr mit, als Investor nicht mehr mit Themen beschäftigen, die nicht irgendwo auch KI enthalten. Dementsprechend ist wahrscheinlich heutzutage jeder Investor auch sehr KI-fokussiert und es gibt gar nicht mehr diesen klassischen AI-first und wir waren als erstes da, sondern es ist mehr so, jeder muss sich damit beschäftigen, sonst kommt man damit gar
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nicht weiter. Jeder Unternehmensgründer muss sich damit beschäftigen. Ich glaube, wenn man heute ein Unternehmen gründet und keine Strategie dafür hat, was KI für den Markt, in dem man ist, bedeutet, was es für das eigene Unternehmen bedeutet, wenn man ein Ingenieur-Team aufsetzt, das nicht absolut sagt, wir werden so viel KI wie möglich verwenden, um unseren Code zu schreiben, um unsere Hardware-Produkte zu simulieren, um unsere Hardware-Produkte zu entwickeln. Egal, was es ist, Pharma, ich meine, jeden Tag gibt es ein tolles, neues Modell, das irgendwas mit Proteinen oder mit Genen oder mit einem anderen Teil, das, sag ich mal, der biologischen Welt schafft. Wir haben vor kurzem in eine Firma investiert, zum Beispiel, die macht sogenannte onkolytische Viren, also Viren, die Krebs bekämpfen können. Die haben ein Team von sechs Leuten, das macht hunderte von Virusvarianten, alle im Computer. Also ich glaube, es gibt eine gute Möglichkeit, dass wir auf diesen Moment in der Zeit zurückblicken und denken, ja, Trump war radikal, aber die KI war noch viel radikaler. Als Faktor in der Welt.
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der Landwirtschaft uns zum Beispiel wegentwickelt haben. Aber trotzdem fällt es mir im Kopf immer schwer vorzustellen, was passiert, wenn Callcenter vollständig automatisiert sind oder sagen wir mal 90 Prozent automatisiert sind und dementsprechend dann vielleicht viele der anderen Jobs, das können Fahrer sein, das kann hier, das kann da, es gibt ganz viele Sachen, die passieren. Hast du schon eine Idee, wohin sich das umverteilen wird? Gerade wenn wir dann noch überlegen, okay, jetzt wird so viel frei, vielleicht können wir gar nicht mehr mit der reinen Marktwirtschaft, die wir jetzt haben, sondern alle Menschen dazu bringen, dass sie sich versorgen können, sondern wir brauchen ein Universal Basic Income, um da überhaupt die Möglichkeit zu haben, dass die Menschen sich tragen können. Wie glaubst du, verändert sich das? Was wird mit der Art der Arbeit passieren? Das erste, was
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ich sagen würde, ist, das Schöne am Grundeinkommen ist, dass es ja mit der Marktwirtschaft kompatibel ist. Das heißt also, wenn ich so Sachen mache wie, wir müssen die Zahl der Arbeitsstunden begrenzen oder wir müssen einen Mindestlohn schaffen. All diese Dinge, die sind eigentlich nicht mit der Marktwirtschaft kompatibel, weil sie nicht zur Preisfindung, weil sie, wenn ich sage, ich will aber 70 Stunden die Woche arbeiten, ist okay. Das sollte mir der Gesetzgeber nicht vorschreiben, dass ich das nicht darf. Ich meine, wir machen das nur, weil wir denken, dass die Leute keine Alternative haben und dass sie ausgenutzt werden. Aber das sind alles Eingriffe, tiefe Eingriffe in die Marktwirtschaft. Das Grundeinkommen ist eigentlich komplett kompatibel damit zu sagen, wir können, Preise können sich finden lassen und der Staat muss nicht in die Preisfindung hier eingreifen. Mein Buch heißt die Welt nach dem Kapital. Es heißt nicht die Welt nach dem Kapitalismus. Das heißt also für mich, es geht nicht darum, die Marktwirtschaft außer Kraft zu setzen. Es geht darum, die Sphäre der Marktwirtschaft zu schrumpfen. Und in einer Agrargesellschaft hat die Landwirtschaft 80% oder so der Gesellschaft in Anspruch genommen, damit 20% was anders machen konnten. Philosophen, Künstler, Soldaten. Wir haben jetzt so viel der Menschheit komplett in der Marktwirtschaft drin und die meiste Zeit der Menschen wird auf die Arbeit oder auf den Konsum verwendet. Und ich glaube, wenn wir diesen Übergang richtig hinkriegen, dann ist es nicht, dass es keinen Konsum gibt, dann ist es nicht, dass es keine Arbeit gibt, sondern dass dieses System der Preise weniger der Aufmerksamkeit der Menschheit verschränkt und dass sehr viel mehr Aufmerksamkeit bereitsteht, um einfach Dinge zu machen, die keine Preise haben. Zeit mit Freunden zu verbringen, Kunst zu machen, die Natur wieder herzustellen. Also es gibt unglaublich viele Dinge, für die es nicht unbedingt einen Preis gibt, oft auch keinen Preis geben kann. Zum Beispiel, wir arbeiten nicht genug an wichtigen Problemen. Zum Beispiel, wir arbeiten nicht genug daran, Meteoriten zu identifizieren, die die Welt treffen können oder auch Abwehrsysteme dagegen zu bauen. Wir arbeiten auch nicht genug daran, zum Beispiel immer noch nicht genug daran, grundlegende Upside auszunutzen. der Möglichkeit, hier die Natur wiederherzustellen. Also unglaublich, je große Bereiche der Welt wieder, zum Beispiel, wenn man denkt, vielleicht könnten wir, wenn wir hart genug daran arbeiten, große Teile von Afrika bewässern und wieder in eine grüne Landschaft verwandeln. Also diese Dinge sind alles, es gibt wahnsinnige Abseitenmöglichkeiten. Es gibt nicht mehr, dass man sie hier vor diesen Bedrohungen schützen muss. Und darum geht es mir. Es geht mir darum zu sagen, wir haben viel zu viel unsere Aufmerksamkeit in dieser Marktwirtschaft gefangen und wir können die Marktwirtschaft schrumpfen, genau wie wir damals die Landwirtschaft geschrumpft haben, als ein Prozentsatz dessen, was wir als Menschen tun. Darum geht es. Darum geht es mir zumindest.