
Lage im Nahen Osten: Wo führt das hin? Mit Cornelius Adebahr
Politik mit Anne Will
Zukunftsausblick für den Nahen Osten: Optionen und Herausforderungen
Dieses Kapitel thematisiert die aktuelle Lage im Nahen Osten und die Konsequenzen eines möglichen Regimewechsels in Teheran. Zudem wird die Dringlichkeit eines Waffenstillstands hervorgehoben, um größere Konflikte zu vermeiden und die menschlichen Bedürfnisse in den Vordergrund zu rücken.
Israel hat am 13. Juni iranisches Territorium massiv angegriffen. Die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu spricht von einem “Präventivschlag”, der vor allem der Atominfrastruktur im Iran schaden soll. Der Iran sei kurz davor gewesen, genug Uran anzureichern, um eine Atomwaffe zu erlangen. Viele Völkerrechtler bezweifeln allerdings, dass die akute Gefahr groß genug war, um einen Angriff Israels zu rechtfertigen. Der Iran schlug mit Raketen- und Drohnenangriffen zurück. Seitdem beschießen sich die beiden Seiten. Menschen sterben, Öl- und Gasanlagen brennen, Tausende Menschen versuchen Teheran zu verlassen, einige Atomanlagen im Iran sind schwer beschädigt worden.
Eigentlich waren für das Wochenende weitere Verhandlungen zum Atomabkommen zwischen dem Iran und den USA geplant gewesen. Die liegen nun auf Eis. Ausgangspunkt der Kritik am iranischen Atomprogramm ist, dass es dem Iran als Unterzeichnerstaat des Atomwaffensperrvertrags nicht erlaubt ist, Atomwaffen zu besitzen. Im Land wird aber trotzdem Uran soweit angereichert, dass sich dies durch eine andere Nutzung als für den Waffeneinsatz nicht mehr rechtfertigen lässt. Da die Feindschaft mit Israel zu den Grundlagen der Islamischen Republik, dem im Iran herrschenden Regime, gehört, sieht sich Israel durch diese Entwicklung unter Bedrohung.
US-Präsident Donald Trump reiste währenddessen überraschend früh vom G7-Gipfel in Kanada ab. Seine Sprecherin begründete die Abreise mit der Lage in Nahost. Wohin führt all das? Lassen sich die USA doch in den Konflikt hineinziehen? Welches Ziel verfolgt Israels Ministerpräsident Netanjahu? Wird sich im Iran nun etwas verändern? Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Cornelius Adebahr, selbständiger Politikberater und Analyst in Berlin, Iran-Experte und seit 2006 für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik tätig. Cornelius Adebahr sagt, man könne hier bereits von einem Krieg sprechen. Dass die USA aber ein Interesse daran hätten, weiter in diesen Krieg involviert zu werden, das bezweifelt er.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, der 17.6.2025 um 17 Uhr.
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WICHTIGE QUELLEN:
Deutschlandfunk: Iranisches Nuklearprogramm: Atomdeal auf der Kippe, 15.06.2025 https://www.deutschlandfunk.de/atomgespraeche-iran-usa-abkommen-100.html
Deutschlandfunk: Iran ist militärisch sehr geschwächt, 13.6.2025 https://www.deutschlandfunk.de/israel-greift-iran-an-interview-cornelius-adebahr-iran-experte-dgap-100.html
Deutschlandfunk: Außenminister Wadephul: Iran muss auf nukleare Bewaffnung verzichten, 16.6.2025 https://www.deutschlandfunk.de/interview-mit-johann-wadephul-bundesaussenminister-zu-nahost-konflikt-100.html
IsraelPM: Prime Minister Benjamin Netanyahu Addresses the Iranian People, 13.6.2025
Spiegel: Und dann muss Trump plötzlich ganz dringend los, 17.6.2025
SZ: Niemand darf von Israel verlangen, dass es einfach zuwartet, 16.6.2025
Tagesschau: Angriffe Israels und des Iran Was erlaubt das Völkerrecht - und was nicht?, 17.6.2025
ZDF: Wie weit war Irans Atomprogramm wirklich?, 13.06.2025
IMPRESSUM Redaktion: Gina Enslin, Teresa Sickert Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Patrick Zahn, Lukas Hambach, Maximilian Frisch Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH
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