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Wie man Geld in der Beziehung regelt

Lohnt sich das?

CHAPTER

Finanzielle und rechtliche Aspekte von Beziehungen

In diesem Kapitel werden die finanziellen und rechtlichen Herausforderungen von Beziehungen, insbesondere in Bezug auf Kinderbetreuung und Ehen, thematisiert. Es wird die Bedeutung finanzieller Planung, Eheverträge und transparente Kommunikation hervorgehoben, um mögliche Risiken und Konflikte zu minimieren.

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Speaker 2
Ein
Speaker 3
Punkt, der vielleicht noch anzuprechen ist, Alexander, du wohnst in der Stadt, du wohnst in Wien. Ich weiß nicht, wie leicht es dort ist, als ein Platz für ein Kind in einer Kinderkrippe, in einem Kindergarten. zu finden. Ich habe eben mit Bekannten oder mit Freunden am Land gesprochen und da ist das einfach nicht so leicht. Und da bleiben dann Frauen tatsächlich oft länger zu Hause, als sie eigentlich wollen, weil das Kind erst zum späteren Zeitpunkt einen Platz in der Kinderkrippe oder bei einer Tagesmutter findet. Das ist ein strukturelles Problem. Das da auf viele Paare zukommt.
Speaker 1
Um nämlich nochmal auf diese Probleme einzugehen, je länger du natürlich aus dem Beruf draußen bist, desto schwieriger ist der Berufsanstieg wieder. Gerade in der heutigen
Speaker 2
Zeit, ja.
Speaker 1
Genau, und wenn man dann halt lange Teilzeit arbeitet, geht umso weniger in die Pension und dann hast du das Problem Altersarmut einfach sehr schnell vor der Tür stehen. Also da gibt es viel, was man bedenken muss und auch langfristig bedenken muss. Und eine Trennung wünscht man sich nicht, aber muss man auch immer ein bisschen mitbedenken im Hinterkopf. Davina,
Speaker 3
das Thema Heirat ist ja auch ein großes Thema und jetzt nicht nur eines für Romantiker, ob man jetzt im weißen Podcast heiratet und über die Hochzeit ausgestaltet. Wobei die Hochzeit mit den Preisen ja sicherlich auch noch einmal ein eigenes Thema für einen Podcast wäre wahrscheinlich. Inwiefern spielt das für die Vorsorge oder für das Familienbudget eine Rolle, ob man verheiratet ist? Ja,
Speaker 1
das macht durchaus einen Unterschied. Das hat mich auch selbst überrascht, weil ich habe auch eher immer so Ehe als die romantische Entscheidung im Vordergrund gesehen. Aber die Ehe kann durchaus eine gute Absicherung sein, vor allem wenn sich nämlich nur ein Partner um die Kindererziehung kümmert. Um das nämlich nochmal zu verdeutlichen, was der Alex vorher gesagt hat mit der Karenz. In Österreich gehen nur 10 Prozent der Väter in Karenz und die meisten davon weniger als drei Monate. Das heißt, es sind halt noch immer die Frauen, die dann jahrelang Teilzeit arbeiten und dieses Problem mit der Altersarmut haben. Ist man nicht verheiratet und trennt sich dann, dann steht man vor dem Nichts, wenn man lange Teilzeit gearbeitet hat und sich um die Kinder gekümmert hat. Das heißt, wenn man verheiratet ist, dann erg es zumindest ein gewisses Recht auf Unterhaltszahlungen. Und was auch noch ein Vorteil ist, im Todesfall besteht ein gesetzliches Erbrecht, man hat Anspruch auf Witwen- oder Witwerpension, man hat bestimmte Wohnrechte und auch medizinische Vollmachten. Das hat man alles nicht, wenn man nur der Lebensgefährte oder die Lebensgefährtin ist. Bei den Unterhaltszahlungen gibt es aber auch noch in Österreich eine Spezialität sozusagen. In Österreich gilt nämlich im Trennungsfall noch immer das Verschuldensprinzip. Das heißt, die Schuld an der Trennung hat Auswirkungen auf die Unterhaltszahlungen oder ob es diese überhaupt gibt. Das hat dann natürlich oft sehr mühsame Streitigkeiten zur Folge, weil es ist gar nicht so einfach nachzuweisen, wer jetzt genau die Schuld an einer Trennung hat. In vielen Ländern gibt es dieses Prinzip gar nicht mehr. Also in Deutschland ist das schon vor 40 Jahren gestrichen worden. Aber in Österreich ist es dann so, wenn man Kinder hat und man dem Partner ein Verschulden an der Scheidung nachweisen kann und der andere Partner außerdem besser verdient, dann muss er oder sie dem schlechter verdienenden Partner Unterhalt zahlen für die Kinder. Wenn aber die Kinder nun zum besser verdienenden Ex ziehen, dann bekommt man wieder nichts. Und dann steht man wieder vor dem Problem, dass man für die Care-Arbeit, die man jahrelang geleistet hat, keinen Ausgleich bekommt oder eben bekommen hat. Das heißt, die Ehe bringt schon viele Rechte und Pflichten mit sich. Es ist nicht alleine eine romantische Entscheidung. Aber es gibt auch hier einige Punkte, die man beachten muss und sich vielleicht trotzdem vorher überlegen kann. Und das kann man zum Beispiel in einem Ehevertrag niederschreiben.
Speaker 2
Also ich kenne viele Pärchen, die tatsächlich geheiratet haben aus genau diesen Gründen. Also der romantische Aspekt hat sicher auch was, aber natürlich, wenn du dann zwei Kinder hast und so und dann irgendwann tatsächlich diese rechtliche Lage. Gibt es sonst irgendwelche Sachen, die man in Sachen Absicherung vielleicht noch beachten muss?
Speaker 1
Also wie gesagt, der Ehevertrag wäre noch darüber hinausgehend über die Regelungen, die schon für die Ehe feststehen. Auch ohne Ehe gibt es diesen gesetzlichen Rahmen, aber wenn dieser Rahmen nicht für die eigenen Beziehungen oder die eigenen Pläne passt, dann ist ein Ehevertrag eigentlich ganz sinnvoll. Und was aber schon noch feststeht und auch gesetzlich geregelt ist, dass man einerseits diese Privatautonomie zulassen will, aber auch der Schutz der Schwächeren gegeben sein muss. Also man kann jetzt nicht in den Ehevertrag schreiben, Unterhaltszahlungen wird es auf gar keinen Fall geben. Wenn alle diese Fälle, die ich vorhin schon gesagt habe, zutreffen, dann muss das möglich sein. Und dann sind diese Regelungen im Ehevertrag bloße Absichtserklärungen und nichtig. Aber das wird dann alles im Scheidungsfall ja oft auch vor Gericht besprochen. Also da wird es dann wieder sehr, sehr mühsam. Und da können wir jetzt nicht alles so ins Detail besprechen. Da müssen wir vielleicht einmal einen Notar oder Anwalt einladen.
Speaker 3
Wir sprechen jetzt gerade von der Ehe. Jetzt gibt es ja seit ein paar Jahren auch die Möglichkeit der eingetragenen Partnerschaft. Ist da eigentlich die Situation gleich wie bei einer tatsächlichen Ehe? Da
Speaker 1
gibt es tatsächlich ein paar Unterschiede. Bei der eingetragenen Partnerschaft hat man einige Rechte nicht, die man in der Ehe hat. Das sind zum Beispiel diese medizinischen Vollmachten oder die Wohnrechte. Es gibt auch im Todesfall keine Witwen- oder Witwerpension. Aber man kann natürlich auch bei der eingetragenen Partnerschaft einen Ehevertrag machen. Also es ist schon noch immer die Ehe leid, wie sie ja von Anfang an benannt wurde. Und man sollte sich auf jeden Fall vorher informieren, welches Modell da besser zu einem passt. Wie
Speaker 2
sieht es denn generell, weil wir haben ja den Podcast Lohnt sich das, bei Investitionen aus oder Altersvorsorge? Ist denn eine Faustregel, wo man das gemeinsam oder getrennt machen sollte?
Speaker 1
Also am wichtigsten steht am Anfang mal darüber zu sprechen und sich mal tatsächlich Gedanken zu machen, auch gemeinsame Ziele zu definieren. Wie will ich denn überhaupt mein Leben verbringen und meine Pension? Was muss ich da ansparen und wo sollte ich am besten investieren? Und das ist schon von Vorteil, wenn beide sich damit beschäftigen, aber empfohlen wird dann trotzdem, dass man es eher individuell regelt. Einfach auch für den Fall, dass es zu einer Trennung, einer Scheidung kommt, dass diese Altersvorsorge, diese Investitionen keinen Schaden nehmen. Also eine gute Grundregel ist, gemeinsam planen, aber trotzdem die Investitionen voneinander trennen. Und
Speaker 3
würdest du dann bei dieser gemeinsamen Planung schon den Fall der Trennung mit bedenken, wie man das aufteilt? Also einen Ehevertrag zum Beispiel?
Speaker 1
Ja, das ist natürlich immer ganz praktisch. Also ich glaube, wenn man so angeht, dass man sowieso, ich sage mal, den eigenen Sparplan hat oder eine eigene Investitionsmöglichkeit, dann wird man es wahrscheinlich nicht wirklich trennen müssen, weil das ist ja sowieso schon getrennt. Aber natürlich, wenn man jetzt auf ein gemeinsames Haus spart oder sich eine Immobilie kauft, schadet es nie vorher schriftlich festzulegen oder eben in einem Ehevertrag zu regeln, wie das im Falle der Trennung aussieht. Wie
Speaker 3
ist das bei euch, Alex? Habt ihr einen Ehevertrag aufgesetzt? Nein,
Speaker 2
wir haben zu wenig Geld, dass es sich lohnt, einen Ehevertrag aufzusetzen. Es ist noch keine Immobilien, die den Besitzer wechseln könnten oder in der Mitte auseinander geschnitten werden müssten. Nein, also Ehevertrag haben wir keinen. Auch Investitionen laufen bei uns getrennt oder Altersvorsorge. Jetzt fürs Kind. Aber das haben wir in einem anderen Podcast schon an dieser Stelle besprochen. Für mein Kind spare ich halt an. Der kann es allein noch nicht. Meine Frau schon. Okay, also waren jetzt viele Themen. Davina, kannst du uns jetzt nochmal kurz zusammenfassen, was beim Thema Geld in der Beziehung zu beachten ist?
Speaker 1
Es geht vor allem um Transparenz, Kommunikation und die Frage, passen die Werte und Ziele zusammen? Und wie kann man den Umgang mit Geld so regeln, dass man einander vertraut und auch langfristig ein gutes Gefühl hat miteinander? Also man sollte sich gut ansehen, was auch eine Hochzeit oder eine Verpartnerung für Vorteile hat und ob ein Ehevertrag zu den eigenen Bedürfnissen passt oder ob man es eh nicht braucht, weil man vielleicht eh keine Immobilien oder was auch immer hat. Und auch wenn es unromantisch klingt, die Finanzen sollten immer so geregelt sein, dass man auch im Falle einer Trennung oder bei anderen unvorhergesehenen Unglücksfällen abgesichert ist. Also das sollte man immer im Hinterkopf behalten, auch wenn es natürlich nicht so schön ist, das jetzt im Rahmen der Beziehung zu besprechen. Aber auch das gehört dazu und der Tipp ist einfach offene Kommunikation, es ansprechen und dann kommt es insgesamt zu weniger Konflikten.
Speaker 3
Tja, wir stehen nicht in einer privaten Beziehung, wir stehen in einer beruflichen Beziehung miteinander und haben in diesem Zusammenhang eine Wette miteinander abgeschlossen, falls ihr unsere erste Folge gehört habt in diesem Podcast. Außerdem wollen wir selbst ins Business einsteigen und investieren daher virtuell natürlich nur 10.000 Euro. Natürlich nur fiktiv investiert. Ich
Speaker 1
werde eine eher vorsichtige und beständige Strategie einschlagen. Davina,
Speaker 3
wie schaut es mit deinem Investment aus?
Speaker 1
Ja, überraschend gut tatsächlich. Ich habe ja meine 10.000 Euro zweigeteilt und jeweils 5.000 Euro in einen ETF investiert. Der eine ist ein MSCI World und der andere investiert vor allem in nachhaltige Energien. Und insgesamt habe ich da jetzt schon 200 Dollar Gewinn gemacht.
Speaker 3
Nicht schlecht.

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