Dass im Rundfunk getalkt oder gar gelabert wird, war 1930 ganz neu. Es gab zwar schon Sendungen, in denen zwei oder mehr Menschen miteinander gesprochen haben, doch meist folgten diese Gespräche einem vorher schriftlich verfassten Manuskript – waren also keine echten Gespräche.
Gespräche als Chance des Rundfunks
"Über das Gespräch als neue Rundfunkform" – unter diesem Titel diskutierten am 2. März 1930 der Germanist und Sprachpfleger Friedrichkarl Roedemeyer, der Musikschriftsteller und Rundfunkpionier Ernst Schoen sowie der Schriftsteller Richard Plant. Sie erörtern, dass unmittelbare Gespräche, auch über kontroverse Themen, eine große Chance des Rundfunks sind, gerade auch im Vergleich zur Zeitung. Dabei sei aber auch einiges zu beachten.
So sollten die "Redner" verschiedene Meinungen vertreten, aber es sollte nicht das Ziel sein, dass einer den anderen am Ende überzeuge! Auch sei zu bedenken, dass nicht alle Redner gleich gut sprechen!
Quelle: DRA