Für die einen ist Lars Klingbeil ein treuer Parteisoldat, für die anderen ein geschickter Stratege, der maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass Olaf Scholz Kanzler werden konnte. In der neuen Folge von Handelsblatt Disrupt beschreibt der SPD-Co-Vorsitzende, wie er den Abend erlebt hat, an dem die Ampel-Regierung zerbrochen ist und welche Gedanken ihm beim Kickboxen am nächsten Morgen durch den Kopf gingen. „Ein historischer Moment klingt wahnsinnig groß, aber ich glaube, Sie wissen, was ich meine. Über diesen Bruch wird man in 20 Jahren noch reden“, so Klingbeil.
Im Gespräch mit Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes spricht der Politiker auch über Fehler der Koalition. Er kritisiert das fehlende „strategische Zentrum“ und sieht den mangelnden Rückhalt und das fehlende Vertrauen untereinander als zentrale Schwachstellen. Klingbeil fordert eine Neuausrichtung der politischen Agenda, um die Herausforderungen der modernen Gesellschaft wie den Fachkräftemangel und die hohen Energiepreise zu bewältigen.
Matthes und Klingbeil sprechen auch über die Zukunft der SPD und ihre neue Wahlkampfausrichtung. Klingbeil sieht das Potenzial in der Fokussierung auf die „arbeitende Mitte“: „Für mich sind die Leistungsträger dieser Gesellschaft die Pflegekräfte und die Busfahrer und die Polizisten in diesem Land. Die Lehrer, diejenigen, die im Krankenhaus arbeiten und diejenigen, die im Handwerk arbeiten“.
Warum Klingbeil trotz allem an Olaf Scholz als Kanzlerkandidat festhält, warum die SPD nicht auf Boris Pistorius setzt und wie sein Zukunftsbild für Deutschland aussieht, besprechen Matthes und Klingbeil im Podcast.
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