Speaker 2
Ja, wir, wir, wir leben schon in einer seltsamen Welt und man muss das auch ernst nehmen. Das ist ja eigentlich die klassische Definition von kognitiver Dissonanz. Genau, dieser Begriff ist eigentlich danach geprägt. Also Festinger hat den Begriff
Speaker 1
geprägt und diese Geschichte mit der Prinzessin und dem Weltuntergang war quasi der Ausgangspunkt der Theorie von der kognitiven Dissonanz. Also wenn das, was du glaubst, und das wie die Welt ist, nicht mehr richtig zusammenstimmen, dann müsstest du ja eigentlich dein Gehirn neu justieren. Great Reset. Great Reset sozusagen des Gehirns, ja, aber stattdessen justierst du einfach die Welt
Speaker 2
neu, sodass es sich wieder an dein Gehirn anpasst. Ja, genau. Du hast dazu mal einen schönen Satz gesagt in dem Zusammenhang, Richard. Erinnere ich noch. Man verzeiht anderen nichts, aber sich selbst auch den allergrößten Blödsinn. Ja, das ist das Ding. Aber es ist natürlich, weißt du, ich hatte neulich einen Brief in meiner Post, konnte das überhaupt nicht zuordnen, habe den aufgemacht und dann stand da handschriftlich irgendwie, guten Tag, mein Name ist sowieso sowieso, ich bin von den Zeugen Jehovas und ich wollte sehr gerne mit ihnen sprechen, aber leider waren sie nicht zu Hause. Und ich dachte, Gott sei Dank war ich nicht zu Hause, weil ich habe keine Lust auf solche Gespräche.
Speaker 1
Gott sei Dank, das ist ja schon blasphämisch.
Speaker 2
So, auch da geht es schon los. Der Prinzessin sei Dank möglicherweise, was auch immer. Wer auch immer sozusagen da seine gute, gütige Hand im Spiel hatte. Aber es gibt einen großen Unterschied. Ich weiß, ich habe als junger Mensch häufig mir einen Spaß draus gemacht. Es passierte ja sonst nichts da bei uns auf dem Berg und im Tal. Und ab und zu klingelte ein Zorgie Jehovas an der Tür. Und meine Mutter, mach nicht auf, Ding Dong, mach auf gar keinen Fall die Tür auf. Und ich habe natürlich aufgemacht, weil ich natürlich als rebellischer 13 -jähriger, 14 -jähriger Lust hatte, die jetzt auseinanderzunehmen, ja, mit dem bisschen Wissen, das ich so hatte, aus der Schule und so weiter, und dachte so, jetzt mache ich den mal richtig klar. Und es entwickelten sich daraus häufig sehr, sehr schöne Gespräche. Und dieser Brief hat mich daran erinnert. Dieser Brief war eigentlich die Aussage, pass auf, da gibt es etwas, daran glaube ich und das hat auch was mit Auserwählten und möglicherweise mit Raumschiffen und lauter interessanten Dingen zu tun. Und wenn du jetzt nett bist und ein guter Mensch werden willst und die Seiten wechselst, dann darfst du auch einsteigen und dann fliegen wir gemeinsam mit dem Taxi nach So. Mir geht es um die Attitüde. Ich finde, das kann der gerne glauben und ich habe Zeugen Jehovas immer wirklich, ich finde das alles völlig verrückt, aber ich mag die. Das waren immer nette Leute. Hüphig und geduldig. Genau, geduldig. Mit
Speaker 1
der beharrlichen Liebeswürdigkeit, wie die früher nur die Drehorgelmänner hatten. So ein Lächeln, das egal, was du sagst, immer erhalten