Heute wenden wir uns einem Schriftsteller zu, dessen Lebensweg untrennbar mit einem der dramatischsten Kapitel des Zweiten Weltkriegs verbunden ist. Viktor Nekrassow diente als junger Offizier in Stalingrad und erlebte die verheerenden Kämpfe nicht aus der Distanz, sondern unmittelbar in den Schützengräben, Seite an Seite mit seinen Kameraden. Gerade deshalb ist sein Werk so bemerkenswert: Es eröffnet die Möglichkeit, den Kampf um Stalingrad aus einer sowjetischen Perspektive zu betrachten.
Bemerkenswert ist zudem Nekrassows literarischer Werdegang. Bevor er zu schreiben begann, hatte er keinerlei Erfahrung als Autor. Gerade diese Unmittelbarkeit seiner Beobachtungen und sein Stil machten sein Debüt so kraftvoll. Mit seinem Roman In den Schützengräben von Stalingrad gelang ihm auf Anhieb ein Werk, das weit über die Grenzen der Sowjetunion hinaus Aufmerksamkeit erregte. Das Buch wurde zu einem internationalen Erfolg, brachte ihm schlagartig Weltruhm ein und erschien schließlich in mehr als dreißig Sprachen – ein Beleg dafür, wie sehr seine präzise, schonungslose Darstellung des Kriegsgeschehens die Leser und Leserinnen weltweit berührte.