Die unter Donald Trump beschlossene Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas lässt hoffen, dass der Krieg im Nahen Osten nun endlich ein Ende findet. Doch wie stabil ist diese Einigung wirklich? Und wie kann ein Neuanfang für den Gazastreifen aussehen? Darüber diskutieren unsere Gäste in diesem Presseclub.
Während Anna Sauerbrey und Christian Böhme der Meinung sind, Trump gebühre für den herbeigeführten Deal zwischen Israel und der Hamas durchaus Respekt, gibt Ronen Steinke zu bedenken, dass der US-Präsident schon sehr viel früher für eine Waffenruhe hätte sorgen können. Zudem wirft er ein, dass, so lange Gaza besetzt bliebe, sich auch die Hamas oder andere militante Gruppe neu rekrutieren könnten.
Die Stabilität des Friedens in Nahost sieht die ganze Gruppe skeptisch. Lisa Schneider betont, dass eine Versöhnung zwischen Israel und den Palästinensern noch lange nicht in Sicht sei. Zunächst müssten beide Parteien ihre Wunden heilen lassen können.
Auch im Hinblick auf den Wiederaufbau des Gazastreifens gibt es für unsere Gäste noch viele Fragen zu klären. Anna Sauerbrey beispielsweise sieht Vermittlungen diesbezüglich als eine Aufgabe, mit der sich Deutschland auskenne und wohlfühle – auch, weil es sich bis auf kleinere Aktionen seitens der Außenminister bisher wenig in den Konflikt eingemischt hätte.
Kritisch diskutiert wurde die Frage nach einer langfristigen Lösung für die Region. Während Christian Böhme nicht viel von Übergangslösungen hält, bei denen erneut externe Staaten über den Gazastreifen bestimmen, erinnert Ronen Steinke, dass es in der Geschichte öfter solche Vereinbarungen gab. Wichtig sei, welche Perspektive damit verbunden sei. Die dürfe nur im Aufbau einer palästinensischen Selbstbestimmung liegen.
Moderatorin Susan Link diskutiert mit den Gästen: Christian Böhme (Tagesspiegel), Anna Sauerbrey (DIE ZEIT), Lisa Schneider (taz) und Ronen Steinke (Süddeutsche Zeitung)
Wir freuen uns über Feedback. Einfach schreiben an presseclub@wdr.de.
Presseclub "Nachgefragt" beginnt bei Minute (41:02).