Posthistorie, Postkolonialismus, Postdemokratie: Die strukturelle Rückschau in vielen Debatten und Theorien prägt die Analyse der Gegenwart. Der Philosoph Dieter Thomä spricht mit Jürgen Wiebicke darüber, warum wir mehr Lust an der Zukunft brauchen.
Dieter Thomä (*1959) war bis 2023 Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen. Er kritisiert den Trend des "Postismus", also die gegenwärtige Zeit als "Nachzeit“ zu begreifen. Er plädiert stattdessen dafür, sich mit Mut und Hoffnung mehr auf die Zukunft zu konzentrieren.
• Schwellenlust: Warum wir in der Gegenwart Mut für die Zukunft brauchen (02:24)
• Warum Begriffe mit "Post-" zu unscharf sind (05:50)
• Unserer Gegenwart als "Zwischenzeit" fehlt ein Begriff (16:03)
• Wie der Begriff Posthumanismus falsche Erwartungen weckt (25:15)
• Warum kein Begriff immer noch besser ist als "Post-", "Neo"- und "Spät"-Wörter (33:24)
• Vergangenheit betrachten und Zukunftsperspektiven entwickeln (43:09)
• Trotz düsterer Fakten die Möglichkeiten der Veränderung zum Guten sehen (50:44)
Literatur:
Dieter Thomä: Post-. Nachruf auf eine Vorsilbe. Ein Plädoyer für Geistesgegenwart. Berlin: Suhrkamp Verlag, 2025. 396 Seiten. ISBN 978-3518588307
Mehr zum Thema im Philosophischen Radio:
https://1.ard.de/PhiloRadio_Strohschneider_Szientismus
Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit.
Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5.
Im nächsten Podcast sprechen wir mit Andreas Zick über Ungewissheit.
Sie haben Fragen oder Kritik? Schreiben Sie an philo@wdr.de.
Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, bewerten Sie uns gerne und empfehlen Sie uns auf ihrer liebsten Podcast-Plattform weiter.
Unser Podcast-Tipp:Politikum – Der Meinungspodcast: Könnte KI die Gottheit des 3. Jahrtausends werden? Ja, behauptet die Philosophin und Theologin Claudia Paganini.