Wir sprechen über Drogen, Sucht, mentale Gesundheit und über den größten Rapstar Deutschlands – Haftbefehl. Sinan Sevinç hat ihn als Dokumentarfilmer begleitet, die Frankfurter Rapperin LIZ kennt ihn seit vielen Jahren persönlich.
LIZ war weg. Fast ein Jahr gabs keine neue Musik, keinen Social Media Post. Was in einem Musikerinnen-Leben eine Ewigkeit ist. LIZ hat eine Pause gemacht. Sich bewusst zurückgezogen aus der Musikindustrie, dem Trubel, der Maschinerie, sie hat sich zurückgezogen, nicht weil sie sich aufgegeben hat, sondern weil sie sich wiederfinden musste, wie sie selbst sagt. Es wird gerade viel über den Druck der Industrie gesprochen und über Drogensucht.
Der Grund dafür: Die Netflix-Doku "Babo" über Haftbefehl. Die ZEIT nannte es treffend "Nachruf zu Lebzeiten". Haftbefehl von Kokain zu Grunde gerichtet, ein Wrack, schleppt, keucht und röchelt sich durch diese knapp zwei Stunden Doku-Film, in der wir sehen, was Drogen mit einem Menschen, einer Familie und einem Freundeskreis machen. “Babo” zeigt uns viel: Über vererbte Traumata in migrantischen Familien, über Vaterfiguren, über Mütter und Ehefrauen, die sich aufopfern, über eine gierige Musikindustrie. Wir sprechen über die Doku und darüber, ob Haftbefehl in Unterrichtsstoff in deutschen Schulen sein sollte. Und wir denken gemeinsam darüber nach, was wir aus diesem dokumentarischen Mahnmal für unsere Leben lernen können.
Shownotes der Folge: www.wdr.de/k/machiavelli
