Am 26.6.1895 stirbt in Ulm Conrad Dietrich Magirus: ein Mann, der mit Mut und Erfindergeist die Brandbekämpfung revolutioniert. Seine Ideen retten bis heute Leben.
In diesem Zeitzeichen erzählt Irene Geuer:
- welche Ausbildung Conrad Dietrich Magirus in Italien absolviert,
- was der Ulmer Turnverein mit seinen Ideen zur Feuerbekämpfung zu tun hat,
- wie er hautnah miterlebt, wie das Wort Feuerwehr erfunden wird,
- warum seine Erfindung der Ulmer Leiter Magirus weltberühmt macht,
- welche Leitsätze von Magirus noch heute bei der Alarmierung der 112 beachtet werden.
Drei Jahre nach dem katastrophalen Brand im Großherzoglichen Hoftheater in Karlsruhe, bei dem 65 Menschen sterben und rund 200 Theaterbesucher verletzt werden, erscheint 1850 der Bestseller "Alle Theile des Feuerlöschwesens". Darin entwickelt Conrad Dietrich Magirus den Plan, die Feuerwehren militärisch zu organisieren und regt dafür eine gesetzliche Grundlage an.
Zu Hause in Ulm gründet Magirus sein erstes Unternehmen. Er verkauft im ehemaligen Kaufmannsgeschäft seines Vater Feuerwehrausrüstungsgegenstände, wie zum Beispiel seine patentierten Feuerwehrspritzen, die er noch bei anderen Fabrikanten produzieren lässt.
1874 baut er im Keller seiner Villa eine große Werkstatt. Im Garten errichtet er einen Turm, an dem er seine selbstkonstruierten Leitern ausprobiert. Das Geschäft wird ein Erfolg. Die Kundschaft sitzt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Russland oder Japan.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Ulrich Laschet (Pressesprecher Feuerwehr Köln)
- Bernd Klaedtke (Historiker im Verband der Feuerwehren in Deutschland)
- Martin Nestler (Ulmer Regionalhistoriker, Buchautor)
- Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg: Miteinander, Füreinander - zum 150-jährigen Bestehen des Verbandes, Filderstadt 2013
- Conrad Dietrich Magirus: Das Feuerlöschwesen, Ulm 1877
- Martin Nestler: Der Feuerwehrpionier und Unternehmer Conrad Dietrich Magirus, Tübingen 2011
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Irene Geuer
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins
Technik: Christine Reinartz