In der neuesten Folge von "Economic Challenges" äußern Bert Rürup, Chefökonom des Handelsblatts, und Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft,
starke Bedenken über die Effizienz und Kohärenz der gegenwärtigen Bundesregierung. Michael Hüther, der sich derzeit in Stanford befindet, schildert aus seiner Perspektive in den USA, dass es ein tiefes Unverständnis über die wirtschaftliche Lage Deutschlands gebe. Gerade die Unsicherheit über die politische Zukunft, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen, könne zu unruhigen Zeiten führen, unabhängig davon, welcher Kandidat bei den US-Wahlen gewinne.
Ein zentrales Thema des Gesprächs war der neue Deutschlandfonds, der kürzlich von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgestellt wurde und der in der aktuellen politischen Kakophonie als unkoordiniert und inkohärent wahrgenommen wird. Während Habeck eine Investitionsprämie von 10 Prozent für private Investitionen vorschlägt, finden zeitgleich separate Wirtschaftsgipfel der Regierung statt, ohne dass die Koalitionspartner zusammenarbeiten. Hüther meint, dass dies zu einem Gefühl der Beziehungszerrüttung innerhalb der Regierung führe, das die politische Kultur und damit auch die wirtschaftliche Stabilität gefährde.
Ein weiteres großes Problem sehen die Ökonomen in der mangelnden Kohärenz in der deutschen Wirtschaftspolitik. Michael Hüther kritisiert in dem Zusammenhang, dass es an einer klaren Strategie fehle, um die Herausforderungen der Zeit zu bewältigen. Die Unsicherheiten in der politischen Landschaft würden sich zunehmend auf die wirtschaftliche Situation auswirken. Die Aussicht auf eine stagnierende oder sogar negative Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2025 wird sowohl von Bert Rürup als auch Michael Hüther als realistisch eingeschätzt.
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